Sondengastropexie (Hund)
Synonym: Gastrostomie
Definition
Die Sondengastropexie ist eine Methode der Gastropexie beim Hund, bei der ein künstlicher Zugang zum Magen geschaffen wird.
Indikation
Gastropexien dienen primär der permanenten Fixation des Magens an der Bauchwand. Zu den häufigsten Indikationen zählen die Magendrehung sowie die Hiatushernie. Mithilfe der Sondengastropexie kann postoperativ über die Sonde eine Dekompression des Magens sowie die direkte Applikation von Medikamenten und Futter durchgeführt werden.
Methode
Nach medianer Laparotomie und Exploration des Magens wird in die rechte Bauchwand, kaudal der letzten Rippe und ca. 4 bis 10 cm lateral der Mittellinie, eine Stichinzision gesetzt. Über diese Inzision kann ein Foley-Katheter (18-30 F) geführt und in den Magen eingebracht werden. Am Magen sollte hierfür eine gefäßarme Stelle an der ventralen Oberfläche im Bereich des Antrum pyloricum ausgewählt werden. Wichtig ist, dass eine Stelle gesucht wird, bei der Ballonkatheter den Magenausgang nicht verlegen kann.
Nachdem die Stelle visuell markiert wurde, wird eine Tabaksbeutelnaht (resorbierbares Nahtmaterial der Stärke 2-0) angebracht. Mittig in dieser Tabaksbeutelnaht wird eine Stichinzision gesetzt und die Spitze des Foley-Katheters in die Magenhöhle eingeführt. Um das Omentum majus zwischen Magen und Bauchwand zu fixieren, kann der Foley-Katheter vorab auch durch das Netz geführt und erst dann in den Magen eingebracht werden. Danach muss der Ballon des Katheters mit Kochsalzlösung aufgeblasen und die Tabaksbeutelnaht um den Schlauch herum festgezogen werden. Anschließend werden im Bereich der Austrittsstelle des Katheters mehrere (3 bis 4 Stück) Einzelhefte aus resorbierbarem Nahtmaterial zwischen Antrum pyloricum und der Körperwand vorbereitet. Durch Zug auf den Katheter wird der Magen an die Bauchwand angelegt, sodass die vorbereiteten Einzelhefte unter ausreichendem Zug verknotet werden können. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, dass der Katheter durch die Einzelhefte nicht verletzt oder eingeengt wird.
Abschließend wird der Katheter mittels chinesischer Fingerfallennaht an der Haut fixiert. Danach kann die Bauchwand mehrschichtig verschlossen und ein schützender Verband um das Abdomen sowie über die Sonde gelegt werden. Die Sonde sollte für ca. 7 bis 10 Tage an derselben Stelle liegen bleiben, um eine dauerhafte Adhäsion zu gewährleisten.
Komplikationen
Obwohl bei adäquatem Vorgehen das Risiko für eine Undichtigkeit der Wunde verhältnismäßig gering ist, kann es gelegentlich zum Austritt von Mageninhalt in das umgebende Gewebe kommen. Durch das falsche Legen der Sonde entwickelt sich rasch eine fulminante Peritonitis.
Literatur
- Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9
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