X-SCID
Synonyme: X-gebundener schwerer kombinierter Immundefekt, SCID-X1, SCIDX, XSCID
Englisch: X-linked SCID, immunodeficiency 4, IMD4
Definition
X-SCID, kurz für X-gekoppelter schwerer kombinierter Immundefekt, ist die häufigste Form (40 bis 50 %) des schweren kombinierten Immundefekts (SCID). Sie wird durch Genmutationen der γ-Untereinheit des Interleukin-2-Rezeptors ausgelöst.
Ätiologie
Die Mutation betrifft das IL2RG-Gen an Genlokus Xq13.1 und tritt beim Großteil der Fälle sporadisch auf. Durch die X-chromosomale Vererbung sind vor allem Jungen betroffen, die weiblichen Träger zeigen in den Lymphozyten eine Inaktivierung des betroffenen X-Chromosoms.
Pathogenese
Die Signalwirkung der Zytokine der Interleukin-2-Familie ist gestört, was zu einer insuffizienten Entwicklung von T- und NK-Zellen führt. Die Funktion von B-Lymphozyten ist auf Grund der fehlenden Kostimulation der T-Lymphozyten ebenfalls beeinträchtigt. Dadurch sind sowohl die zelluläre als auch die humorale Immunantwort stark eingeschränkt.
Symptome
Die Erkrankung manifestiert sich meist bereits in den ersten Lebensmonaten durch rezidivierende, schwer behandelbare Infektionen. Diese äußern sich z.B. durch Pneumonien, Hautausschläge, Diarrhöen und Bronchitiden. Oft treten Entwicklungs- und Wachstumsverzögerungen auf.
Therapie
Die Therapie erfolgt in der Regel durch Stammzelltransplantationen. Wenn kein Spender verfügbar ist wurde in einigen Fällen auch eine Gentherapie verwendet. Ausführliche Informationen zur Therapie finden sich im Hauptartikel SCID.
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