Costimulation
Synonym: Co-Stimulation, Kostimulation, Ko-Stimulation
Englisch: co-stimulation
1. Definition
Als Costimulation wird in der Immunologie ein Vorgang bezeichnet, welcher essentiell für eine effektive Immunantwort ist. Eine Costimulation findet bei Lymphozyten zusätzlich zur Signalweiterleitung vom antigenspezifischen Rezeptor statt.
2. T-Zell costimulation
T-Zellen benötigen zwei Signale, um vollständig aktiviert zu werden. Das erste Signal ist ein antigenspezifisches Signal durch die Bindung des T-Zell-Rezeptors (TCR) und dem Antigen tragenden MHC auf der Oberfläche von Antigenpräsentierenden Zellen (APC). Der Costimulus, ist antigenunabhängig und wird durch die Interaktion von costimulatorischen Molekülen auf der Oberfläche von T-Zellen und APC induziert. Beispiele für diese Bindungspartner sind:
T-Zelle | APC |
---|---|
CD28 | CD80, CD86 |
ICOS | ICOS-Ligand |
3. B-Zell costimulation
B-Zellen binden über membranständige Antikörper (der sog. B-Zell-Rezeptor) Antigene und präsentieren diese dann nach Internalisierung und Prozessierung über MHC-II den TH2-Zellen (eine Unterart der T-Helferzellen). Diese tragen den CD40-Liganden, der an den Rezeptor CD40, der auf der Oberfläche von B-Zellen sitzt, bindet. Erst durch den Costimulus erfolgt eine effektive B-Zell-Proliferation.
Alternativ kann die Costimulation auch über die C3b Komponente des Komplementsystems erfolgen. Dadurch können Pathogene die B-Zellen auch direkt aktivieren. B-Zellen können mit dem Rezeptor CR2 (CD21) die C3b Spaltprodukte iC3b, C3dg und C3d erkennen. Diese Co-Stimulation macht die B-Zellen 100 bis 10.000 fach sensitiver für das Antigen.
4. Anwendung
Arzneimittel, die auf den Mechanismus der Costimulation abzielen, sind z.B.: Abatacept