Wolliger Fingerhut
Synonym: Woll-Fingerhut
Englisch: wooly foxglove, Grecian foxglove
Definition
Der Wollige Fingerhut (Digitalis lanata) ist eine wichtige Arzneipflanzen unter den Fingerhutgewächsen.
Systematik
- Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
- Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
- Gattung: Fingerhüte (Digitalis)
- Art: Wolliger Fingerhut
- Gattung: Fingerhüte (Digitalis)
- Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Eigenschaften
Aussehen
Bei dem nicht winterfesten Wolligen Fingerhut handelt es sich um eine zwei- bis mehrjährige Pflanze mit einer ausgeprägten Rosette und grundständigen Blättern. Sie kann eine Wuchshöhe von bis zu 120 cm erreichen. Der Name hat seinen Ursprung in der wolligen Behaarung der kleinen, gelbbraunen und dicht geaderten Blüten.
Verbreitung
Beheimatet ist Digitalis lanata in Osteuropa, vor allem im Florengebiet Ungarns. Durch seine Nutzung als Arznei- und Giftpflanze wird sie jedoch auch in Mitteleuropa im großen Stil angebaut. Dabei ist es von Vorteil, dass die Pflanze leicht kultivierbar ist. Die Pflanze präferiert kalkhaltigen und sandigen Boden an sonnigen und warmen Standorten.
Verwendung
Wolliger Fingerhut als Arzneipflanze
Bei den in der Pflanze enthaltenen Stoffen handelt es sich um mehr als 70 herzwirksame Digitalisglykoside (Cardenolide), Saponine und Flavonoide. Vor allem zu finden sind die Glykoside Lanatosid A, B, C, sowie Acetyldigoxin und Acetyldigitoxin Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ähnelt somit der des Roten Fingerhuts, wobei der Wollige Fingerhut einen vielfach höheren Wirkstoffgehalt besitzt.
Aus den Blättern (Digitalis lanatae folium) der Pflanze werden überwiegend die Glykoside Digitoxin und Digoxin, ein Abbauprodukt von Lanatosid C, gewonnen. Diese dienen als Rohstoffe für Arzneimittel zur Behandlung von Herzinsuffizienz und supraventrikulärer Tachykardie. Dabei erfolgt die Ernte meist im Frühherbst des ersten Anbaujahres, um einen hohen Wirkstoffgehalt zu garantieren. Auch der Anbau im Gewächshaus mit erhöhter Kohlenstoffdioxidkonzentration kann zu einer höheren Glykosidkonzentration beitragen.
Wolliger Fingerhut als Giftpflanze
Alle Bestandteile der Pflanze sind hochgradig giftig, schon ein Verzehr von 1-2 Blättern kann zu einer Vergiftung führen. Zu den verbreitetsten Symptomen zählen:
Eine Überdosierung, bei der noch keine kardiotoxischen oder neurologischen Symptome aufgetreten sind, wird meist durch eine Magenspülung und die Verabreichung von Aktivkohle behandelt. Bei schwerwiegenderen Intoxikationen wirkt Lidocain als Antidot, aber auch Atenolol und Propranolol können zur Behandlung eingesetzt werden. Durch die extreme Bitterkeit und das schnell auftretende Erbrechen kommt es jedoch nur sehr selten zu schweren Vergiftungen.
um diese Funktion zu nutzen.