Fibulafraktur
Synonym: Wadenbeinfraktur
Definition
Bei der Fibulafraktur handelt es sich um einen Bruch des Wadenbeins.
Einteilung
- Proximale Fibulafraktur: meist als Avulsionsfraktur des Ligamentum collaterale fibulare mit Schädigung des Kniegelenks
- Fibulaschaftfraktur: z.B. durch Anpralltrauma
- Distale Fibulafraktur: Eine isolierte Fibulafraktur im Bereich des Malleolus lateralis ist sehr selten. Häufig sind die Syndesmose oder die Bänder des Sprunggelenks verletzt, sodass man von einer Sprunggelenksfraktur spricht.
Die Maisonneuve-Fraktur ist eine Fraktur unterhalb des Fibulaköpfchens mit Zerreißung von Syndesmosis tibiofibularis und Membrana interossea cruris sowie Absprengung des Volkmann-Dreiecks. Sie zählt trotz ihrer proximalen Lage zu den Sprunggelenksfrakturen.
Ursachen
Gewalteinwirkung auf den Unterschenkel ist eine häufige Ursache für einen Unterschenkelbruch. So sind meistens Sportler, insbesondere Fußballer, diesem Risiko ausgesetzt. Doch auch im Rahmen von Verkehrsunfällen kommen solche Verletzungen vor.
Distale Fibulafrakturen entstehen vor allem beim rasanten Umknicken, wodurch es zu einer Luxation bzw. Subluxation des Sprunggelenks kommt. Die Fibula kann weiter zusammen mit der Tibia gebrochen sein, was man unter einer kompletten Unterschenkelfraktur versteht.
Das Fibulaköpfchen frakturiert z.B. im Rahmen einer Knieluxation.
Symptome
Allgemein entstehen bei einer Fibulafraktur vor allem starke Schmerzen beim Auftreten. Die betroffene Stelle ist hierbei angeschwollen.
Bei einer Fraktur des Fibulaköpfchens kann auch der Nervus fibularis betroffen sein, was zu einer Extensionsschwäche der von ihm innervierten Fußmuskulatur führt.
Diagnose
Die Diagnose einer Fibulafraktur kann man im Rahmen einer Röntgen-Untersuchung stellen. Weiterhin müssen Begleitverletzungen ausgeschlossen werden.
Therapie
Nicht dislozierte, stabile Fibulafrakturen ohne wesentliche Weichteilverletzungen können konservativ behandelt werden. Dabei erfolgt eine Ruhigstellung mittels Gipsschiene bis zum Abschwellen der Extremität unter Thromboseprophylaxe. Bei isolierter Fibulafraktur kann sogar eine rein funktionelle Therapie mittels Tape- oder elastischem Verband (z.B. Zinkleimverband) erwogen werden.
Komplizierte Fibulafrakturen, insbesondere bei Beteiligung der Tibia, werden operativ (z.B. mittels Plattenosteosynthese) versorgt.
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