Vibrio vulnificus
von lateinisch: vulna - Wunde
Definition
Vibrio vulnificus ist ein potentiell humanpathogenes Bakterium aus der Gattung Vibrio, das u.a. Wundinfektionen auslösen kann.
Epidemiologie
Vibrio vulnificus kommt vor allem in subtropischen und tropischen Ländern vor. In Europa besteht eine Infektionsgefahr in warmen Sommern, bei einer anhaltenden Wassertemperatur über 20 °C. Vereinzelte Infektionen wurden auch in Deutschland an der Ostsee (Lübecker Bucht, Usedom) beschrieben.
Eigenschaften
Vibrio vulnificus ist streng halophil (salzliebend). Ab einer Salinität von 5‰ und einer Wassertemperatur ab etwa 20 °C muss mit dem Auftreten von Vibrio vulnificus gerechnet werden
Übertragung
Die Übertragung erfolgt beim Baden in kontaminiertem Wasser oder bei der Verarbeitung bzw. beim Essen roher Meeresfrüchte.
Klinik
Besonders gefährdet sind Personen mit geschwächtem Immunsystem, z.B. Patienten unter Immunsuppression, Diabetiker, Tumorpatienten und ältere Menschen. Vibrio vulnificus kann bei diesen Personen schwere Wundinfektionen mit tiefgreifenden Nekrosen (nekrotisierende Fasziitis) auslösen, die oft eine Amputation notwendig machen. Kommt es zu einer systemischen Generalisierung, kann die Letalität über 50% betragen.
Therapie
- Cephalosporine der 3. Generation
- Gyrasehemmer
- Tetrazykline