Typ-II-Allergie
Synonym: Allergie vom Typ II, zytotoxischer Typ
Definition
Bei der Typ-II-Allergie oder Allergie vom zytotoxischen Typ handelt es sich um eine humoral durch Antikörper vermittelte zytotoxische Reaktion.
Prinzip
Nach Kontakt mit zellständigen Antigenen (z.B. bestimmte Medikamente oder transfundiertes Blut) bilden sich innerhalb weniger Stunden Immunkomplexe zwischen den zellständigen Antigenen und körpereigenen, im Blutstrom kreisenden IgM-, IgG-, (IgA-)-Antikörpern. Diese aktivieren zytotoxische Killerzellen und das Komplementsystem. Es kommt dabei zur Zerstörung (Lyse) körpereigener Zellen (Erythrozyten, Thrombozyten, Granulozyten, etc.).
Symptomatik
Als klinische Symptome können v.a. eine immunhämolytische Anämie (akute intravasale Immunhämolyse durch komplementaktivierende Antikörper; Autoimmunhämolyse durch nicht komplementaktiverende Antikörper), thrombozytopenische Purpura und Agranulozytose auftreten.
Therapie
Wichtigste Maßnahme ist es, die verursachenden Antigene umgehend zu meiden, d.h. in der Regel die allergie-auslösende Medikation abzusetzen.
Beispiele
Wichtigstes Beispiel für Typ-II-Allergien sind die medikamenten-induzierte
- Thrombozytopenie: z.B. bei ASS, Thiazide, etc.
- Anämie: z.B. nach Transfusionszwischenfall, Gabe von Isoniazid, Chinidin, Penizilline, etc.
- Agranulozytose: z.B. bei Penizilline, Cephalosporine, Chinidin, Thyreostatika, Sulfonamide, etc.
Ein weiteres Beispiel für eine Typ-II-Allergie ist der IgA-Pemphigus.
Quiz
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