Trichodectes canis
Synonym: Hundehaarling
Englisch:canine chewing louse
1. Definition
Trichodectes canis ist ein Ektoparasit der Familie der Haarlinge (Trichodectidae), der Hundeartige (z.B. Hunde und Wölfe) befällt.
2. Taxonomie
- Klasse: Insecta
- Ordnung: Phthiraptera
- Unterordnung: Ischnocera
- Familie: Trichodectidae
- Gattung: Trichodectes
- Art: Trichodectes canis
- Gattung: Trichodectes
- Familie: Trichodectidae
- Unterordnung: Ischnocera
- Ordnung: Phthiraptera
3. Morphologie
Trichodectes canis ist gelblich bis hellbraun gefärbt und etwa 1 bis 2 mm groß. Der Kopf ist rundlich geformt und breiter als der Thorax. Der Parasit hat beißende Mundwerkzeuge, der Körper ist dorsoventral abgeplattet. Er hat 6 kurze Beine mit Klauen, um sich am Fell des Hundes festzuhalten.
4. Lebenszyklus
Der Entwicklungszyklus von Trichodectes canis dauert etwa 4 Wochen und findet vollständig auf dem Wirt statt. Das Weibchen klebt länglich-ovale Eier (Nissen) mit Deckel an das Fell des Hundes, aus denen die Larven schlüpfen. Die Larven sind den adulten Tieren morphologisch sehr ähnlich, unterscheiden sich jedoch in der Größe. Sie durchlaufen insgesamt drei Häutungen (L1-L3) und sind danach geschlechtsreif. Sie ernähren sich von Hautschuppen und Hautsekreten. Ein Weibchen kann im Laufe ihres Lebens 30 bis 60 Eier legen. Vom Wirt getrennt, haben die Haarlinge nur eine Lebenserwartung von 3 bis 7 Tagen.
5. Verbreitung
Trichodectes canis kommt in Mitteleuropa sporadisch vor, das Auftreten ist aber meist regional begrenzt. In Skandinavien kommt er häufiger vor. Der Parasit befällt fast ausschließlich Hunde. Er ist streng wirtsspezifisch, eine Übertragung auf den Menschen oder andere Haustiere findet i.d.R. nicht statt.
6. Klinik
Ein Befall mit Trichodectes canis führt zu Unruhe und Juckreiz. Häufiges Kratzen kann zu Hautreizungen und Haarverlust führen. Das Fell sieht dann meist "schlecht gepflegt" aus. In schweren Fällen kann es zu einer Störung der Hautfunktion mit vermehrtem Auftreten von Ekzemen kommen. Bakterielle Sekundärinfektionen sind möglich. Infolgedessen können auch Leistungseinbußen beobachtet werden.
Darüber hinaus können Fleischfresser-Haarlinge, wie Trichodectes canis als Vektor, d.h. als Zwischenwirt, für Dipylidium caninum (Bandwurm) fungieren. Eine Wurmkontrolle bzw. -behandlung kann daher ebenfalls ratsam sein.
7. Diagnostik
Der Nachweis eines Befalls mit Trichodectes canis erfolgt durch Adspektion oder das Auskämmen des Fells mit einem Floh- oder Läusekamm. Gegebenenfalls ist ein Hautgeschabsel erforderlich.
8. Therapie
Die Therapie besteht i.d.R. in der Verabreichung von Antiparasitika. Es sollten alle Tiere eines Haushaltes behandelt werden. Injektionspräparate mit makrozyklischen Laktonen sind meistens nicht ausreichend. Die Wirkung eines Arzneimittels kann durch vorheriges Scheren erhöht werden. Decken und Pflegeartikel sollten bei 60 °C gewaschen werden. Alternativ können sie über Nacht eingefroren werden.
9. Quellen
- Zowiac – Hundehaarling, abgerufen am 27.02.2025
- ESCCAP – Modul-Leitfaden: Bekämpfung von Ektoparasiten bei Hunden und Katzen, abgerufen am 27.02.2025