Thrombin-aktivierter Fibrinolyse-Inhibitor
Synonyme: TAFI
Englisch: thrombin-activatable fibrinolysis inhibitor, plasma procarboxypeptidase B2, CPB2
Definition
Der Thrombin-aktivierte Fibrinolyse-Inhibitor, kurz TAFI, ist ein in der Leber synthetisiertes Proenzym, das teilweise als Komplex mit Plasminogen vorliegt. Das aktivierte Enzym hemmt die Fibrinolyse, wirkt also thrombogen.
Funktion
Die Aktivierung von TAFI zum funktionsfähigen Enzym TAFIa erfolgt haupsächlich durch den Thrombin/Thrombomodulin-Komplex, aber auch über Thrombin oder Plasmin alleine. TAFIa spaltet anschließend C-terminale Lysinreste vom Fibrin ab, wodurch die Bindung von t-PA und Plasminogen an Fibrin unterbunden wird. Daraus folgt eine verlangsamte Lyse des Thrombus.
Klinische Relevanz
Ist die TAFI-Konzentration im Blutplasma erhöht, führt dies zu einem hypofibrinolytischen Zustand und damit zu einem erhöhten Thromboserisiko.
Zusätzlich wird die Rolle von TAFI im Zusammenhang mit Hämophilie A und Hämophilie B diskutiert: Aufgrund des Faktorenmangels kommt es zu einer geringeren Prothrombin-Aktivierung, woraus eine verringerte Bildung von TAFIa resultiert. Damit kommt es zu einer verfrühten Fibrinolyse. Daraus schlussfolgert man, dass die auftretenden Blutungskomplikationen bei Hämophilie A und B teilweise auch auf einen Defekt der Stabilisierung des Thrombus zurückzuführen sind.
Quellen
- Haemochrom Diagnostica - TAFI, abgerufen am 01.05.2022
- Human genome nomenclature - TAFI, abgerufen am 01.05.2022
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