Thanatophore Dysplasie
von griechisch: thanatophor - todbringend
Definition
Bei der thanatophoren Dysplasie handelt es sich um eine letal verlaufende Entwicklungsstörung des Skeletts, bei der es zu charakteristischen Fehlbildungen von Schädel, Wirbelsäule und Femur kommt.
Genetik
Die genetische Grundlage der thanatophoren Dysplasie, die autosomal-dominant vererbt wird, ist eine Mutation auf Chromosom 4 (4p16.3).
Diese Veränderungen des Erbmaterials führen zu einer fehlerhaften Expression des Fibroblasten-Wachstums-Faktor Rezeptors 3 (FGFR3). Durch weitere Mutationen in den Genen der extrazellulären Immunglobulindomäne (thanatophore Dysplasie Typ 1) oder der intrazellulären Tyrosinkinasedomäne (thanatophore Dysplasie Typ 2) kommt es dann zu einer Störung der Ossifikation.
Einteilung
Die thanatophore Dysplasie wird, abhängig von ihrem Erscheinungsbild, in zwei Typen untergliedert
- Bei Typ 1 liegt die charakteristische lateralkonvexe Knochenkrümmung der Oberschenkelknochen (Femur) vor.
- Bei Typ 2 ist diese Knochenkrümmung nicht vorhanden.
Symptome
Die thanatophore Dysplasie hat eine fehlerhafte Ossifikation zur Folge, wodurch es zu Fehlbildungen und ausgeprägtem Zwergwuchs kommt. Charakteristische Fehlbildung der Knochen sind:
- Makrozephalie mit großen Fontanellen und hervortretenden Augen
- stark verengter Thorax mit sehr kurzen Rippen
- Fehlbildungen der Wirbelsäule
- Mikromelie mit zum Teil stark verkürzten und verkrümmten Extremitäten
Auch zerebrale Fehlbildungen unterschiedlichen Ausmaßes lassen sich feststellen. Durch den sehr engen Thorax kommt es zu einer Lungenhypoplasie, deren Folge der Tod der Neugeborenen kurz nach der Geburt (Stunden bis einige Tage) ist.
Diagnostik
Die thanatophore Dysplasie lässt sich während der Schwangerschaft mit Ultraschall aber auch radiologisch durch die charakteristischen Knochenveränderungen diagnostizieren.
Ebenso ist eine Untersuchung der DNA auf Mutationen des FGFR3-Gens auf Chromosom 4 möglich.
um diese Funktion zu nutzen.