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Terminale Rasselatmung

Synonyme: Todesrasseln, Rasselatmung, terminales Rasseln, präfinales Rasseln
Englisch: death rattle

1. Definition

Als terminale Rasselatmung bezeichnet man ein rasselndes in- und exspiratorisches Atemgeräusch, das in der Terminalphase des Sterbeprozesses auftreten kann.

2. Epidemiologie

Die Prävalenz von Rasselatmung liegt bei 23 bis 92 %. Sie tritt am häufigsten zwischen 17 und 57 Stunden vor dem Tod auf.[1]

3. Ätiologie

Ursächlich für die Entstehung der Rasselatmung ist die Ansammlung von Sekret in den Atemwegen durch eine verminderte Schluckreaktion. Die Patienten sind meist zu schwach, um dieses abzuhusten, sodass es sich auf den Stimmlippen ansammelt. Das rasselnde Geräusch entsteht durch das Sekret, das sich bei jedem Atemzug vor der Stimmritze hin und herbewegt.

4. Klinik

Rasselatmung ist ein Ausdruck des Sterbeprozesses und ist nicht zwingend mit Atemnot gleichzusetzen. Die meisten Patienten sind beim Auftreten von Rasselatmung bewusstseinsgetrübt. In den meisten Fällen wirkt das Gesicht des Sterbenden entspannt.

Das Vorliegen von Rasselatmung kann Angehörige während der Sterbephase belasten und auch noch über mehrere Jahre hinweg eine belastende Erinnerung sein. Es ist für sie jedoch häufiger verunsichernder als für den Patienten selbst.

Weitere Veränderungen der Atmung, die im Rahmen des Sterbeprozesses auftreten können, sind beispielsweise eine Cheyne-Stokes-Atmung.

5. Therapie

Die Angehörigen sollten über die Ursachen, den Verlauf und die Auswirkungen von Rasselatmung aufgeklärt werden.

Es ist wichtig zu eruieren, ob die Rasselatmung den Patienten belastet. In den meisten Fällen kann aufgrund eines entspannten und ruhigen Zustandes des Patienten darauf geschlossen werden, dass die Rasselatmung keine Belastung für den Sterbenden darstellt.

Bei Sterbenden mit belastender Rasselatmung, ohne Tracheostoma bzw. Endotrachealtubus, sollte das tracheale Sekret nicht abgesaugt werden. Das Absaugen führt häufig zu einer zusätzlichen Belastung und das Rasseln tritt oft innerhalb von kurzer Zeit erneut auf.

Eine parenterale Flüssigkeitszufuhr kann zu einer vermehrten Produktion von Sekret führen und somit die Rasselatmung verstärken. Daher sollte die Zufuhr von Flüssigkeit beendet werden.

Der Patient kann in eine Seitenlage oder Oberkörperhochlagerung gebracht werden. Dies ermöglicht vermutlich ein Abfließen des Sekrets. Die Evidenz ist derzeit (2023) allerdings noch unklar.

Das Rasseln kann medikamentös beeinflusst werden. Medikamente, die im Off-Label-Use eingesetzt werden können, sind beispielsweise Anticholinergika wie Scopolamin oder N-Butylscopolamin. Ziel ist die Reduktion der Sekretbildung. Es existiert derzeit (2023) jedoch keine hinreichende Evidenz für den Einsatz von Anticholinergika.

6. Quellen

7. Literatur

Stichworte: Atmung, Finalphase, Sterben, Tod
Fachgebiete: Palliativmedizin

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12.05.2024, 12:41
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