Tendovaginitis crepitans
Synonym: Tendosynovitis crepitans
Definition
Tendovaginitis crepitans ist eine Form der Sehnenscheidenentzündung, die zu einem charakteristischen knirschenden Geräusch bei Bewegungen führt. Die Erkrankung betrifft hauptsächlich die Sehnen, die durch enge Sehnenscheiden verlaufen, wie beispielsweise im Bereich des Handgelenks und der Finger.
Ätiopathogenese
Eine Tendovaginitis crepitans tritt häufig aufgrund einer Überbeanspruchung der betroffenen Sehne auf. Repetitive Bewegungen, insbesondere verbunden mit einer hohen Belastung, können Mikrotraumen in der Sehne und ihrer umgebenden Sehnenscheide verursachen. Diese Mikrotraumen führen zu einer Entzündungsreaktion, die eine Schwellung der Sehnenscheide mit erhöhter Produktion von Synovialflüssigkeit nach sich zieht. In einigen Fällen können auch degenerative Veränderungen der Sehne auftreten. Fibrinöse Ablagerungen verursachen dann die charakteristischen Reibegeräusch.
Klinik
Patienten mit Tendovaginitis crepitans klagen typischerweise über Schmerzen und Schwellungen im Bereich der betroffenen Sehne. Das knirschende Geräusch, das bei Bewegung der Sehne auftritt, ist ein diagnostisches Kennzeichen. Zusätzlich können eine lokalisierte Druckempfindlichkeit sowie Bewegungseinschränkungen auftreten.
Diagnostik
Die Diagnose einer Tendovaginitis crepitans basiert primär auf der klinischen Untersuchung. Der Arzt kann durch Palpation und Bewegungen der betroffenen Sehne das charakteristische Reibegeräusch feststellen. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT können zur Bestätigung der Diagnose und zum Ausschluss anderer Ursachen von Sehnenschmerzen eingesetzt werden.
Differenzialdiagnosen
- Tendinitis: Eine Entzündung der Sehne selbst, ohne Beteiligung der Sehnenscheide.
- Bursitis: Entzündung der Schleimbeutel, die sich in der Nähe der Sehne befinden können.
- Arthritis: Entzündung der Gelenke, die ähnliche Symptome verursachen kann.
Therapie
Die Behandlung der Tendovaginitis crepitans hat das Ziel, die Entzündung zu reduzieren und die Beweglichkeit der betroffenen Sehne wiederherzustellen. Folgende Maßnahmen sind sinnvoll:
- Ruhigstellung
- Medikamente: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zur Schmerz- und Entzündungsreduktion.
- Physiotherapie: Übungen zur Stärkung und Dehnung der betroffenen Sehne sowie zur Verbesserung der Beweglichkeit.
- Injektionen: In einigen Fällen können Glukokortikoid-Injektionen in die Sehnenscheide verabreicht werden, um die Entzündung zu reduzieren.
Prognose
Die Prognose für Patienten mit Tendovaginitis crepitans ist in der Regel gut, insbesondere wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Die meisten Patienten erfahren eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome durch konservative Maßnahmen. In seltenen Fällen kann eine operative Behandlung erforderlich sein, um chronische Entzündungen oder Sehnenveränderungen zu beheben.
Prävention
Um das Risiko einer Tendovaginitis crepitans zu reduzieren, sollten wiederholte belastende Bewegungen reduziert werden. Eine angemessene Ergonomie am Arbeitsplatz und bei sportlichen Aktivitäten wird empfohlen. Regelmäßige Pausen und Dehnübungen sind ebenfalls präventiv wirksam.