Schilddrüsenhormonrezeptor

Schilddrüsenhormonrezeptoren sind im Zellkern lokalisiert und bestehen aus 4 Domänen:^[1]

• einer N-terminalen Transaktivierungsdomäne (AF-1)
• einer DNA-bindenden Domäne (DBD) mit 2 Zinkfingern
• einer C-terminalen Domäne für die Bindung des Liganden T₃ (LBD)
• einer Scharnierregion ("hinge region") zwischen DBD und LDB

Schilddrüsenhormonrezeptoren sind strukturell eng mit den Steroidhormonrezeptoren verwandt und agieren als Transkriptionsfaktoren. Sie sind in der Lage, Homodimere (mit anderen TRs) oder Heterodimere (z.B. mit dem Retinoid-X-Rezeptor, RXR) zu bilden.

Um ihre Wirkung zu entfalten, binden besetzte Schilddrüsenhormonrezeptoren an sogenannte TREs ("thyroid hormone responsive elements") der DNA. Dadurch aktivieren oder hemmen sie die Transkription bestimmter Zielgene. 

Schilddrüsenhormonrezeptoren kommen in 2 Subtypen vor, die durch 2 verschiedene Gene kodiert werden. Der Schilddrüsenhormonrezeptor alpha (TR-α) wird durch das Gen THRA auf Chromosom 17 an Genlokus 17q21.1 kodiert, der Schilddrüsenhormonrezeptor beta (TR-β) durch das Gen THRB auf Chromosom 3 an Genlokus 3p24.2. Durch alternatives Spleißen entstehen jeweils 3 Isoformen.

Die Schilddrüsenhormone werden durch den Monocarboxylat-Transporter 8 (MCT8) in die Zelle aufgenommen. Sie diffundieren durch das Zytosol in den Zellkern und binden dort an die Schilddrüsenhormonrezeptoren. Die TRs weisen eine etwa 15-fach höhere Affinität für T₃ als für T₄ auf.

Mutationen in den Genen THRA oder THRB können zu bestimmten Syndromen mit Schilddrüsenhormonresistenz führen.