Sucrase-Isomaltase
Englisch: sucrase-isomaltase
Synonyme: Saccharase-Isomaltase, Saccharase (obsolet)
Definition
Die Sucrase-Isomaltase, kurz SI, ist ein Enzym zur hydrolytischen Spaltung von Kohlenhydraten. Es ist im Bürstensaum von Enterozyten lokalisiert. Sie wirkt synergistisch zur Verdauungsarbeit der Maltase-Glucoamylase und der Alpha-Amylase.
Hintergrund
Die mit der Nahrung am häufigsten aufgenommenen Kohlenhydrate sind ausschließlich aus Glukosemolekülen aufgebaut, die α-glykosidisch miteinander verknüpft sind. Sie werden durch die α-Amylase der Speicheldrüsen (Ptyalin) und des Pankreas bis zu den Disacchariden Maltose mit einer α-1→4-glykosidischen Bindung und Isomaltose mit einer α-1→6-glykosidischen Bindung gespalten.
Neben Maltose und Isomaltose gelangen auch die Disaccharide Saccharose und Laktose als wichtigste Kohlenhydratlieferanten in den Darm. Dort können sie nur als Monosaccharide resorbiert werden. Erst durch geeignete Enzyme am intestinalen Bürstensaum, sog. Disaccharidasen, werden sie weiter zu Monosacchariden hydrolysiert.
Biochemie
Die Saccharase-Isomaltase besteht aus den Untereinheiten Sucrase und Isomaltase. Sie hydrolyisiert verschiedene Disaccharide:
- etwa 80% der im Darm anfallenden Maltose
- die gesamte Isomaltose
- die gesamte Saccharose in Glukose und Fruktose
Das Enzym hydrolysiert nur α-glykosidische Bindungen und ist verwandt mit dem Enzym Maltase-Glucoamylase (MAG).
Laktose hingegen wird durch die ebenfalls im Bürstensaum der Enterozyten lokalisierte Laktase gespalten.
Literatur
Joachim Rassow et al.: Duale Reihe Biochemie, Thieme, 2. Auflage
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