Synonyme: Saccharase-Isomaltase, Saccharase (obsolet)
Die Sucrase-Isomaltase, kurz SI, ist ein Enzym zur hydrolytischen Spaltung von Kohlenhydraten. Es ist im Bürstensaum von Enterozyten lokalisiert. Sie wirkt synergistisch zur Verdauungsarbeit der Maltase-Glucoamylase und der Alpha-Amylase.
Die mit der Nahrung am häufigsten aufgenommenen Kohlenhydrate sind ausschließlich aus Glukosemolekülen aufgebaut, die α-glykosidisch miteinander verknüpft sind. Sie werden durch die α-Amylase der Speicheldrüsen (Ptyalin) und des Pankreas bis zu den Disacchariden Maltose mit einer α-1→4-glykosidischen Bindung und Isomaltose mit einer α-1→6-glykosidischen Bindung gespalten.
Neben Maltose und Isomaltose gelangen auch die Disaccharide Saccharose und Laktose als wichtigste Kohlenhydratlieferanten in den Darm. Dort können sie nur als Monosaccharide resorbiert werden. Erst durch geeignete Enzyme am intestinalen Bürstensaum, sog. Disaccharidasen, werden sie weiter zu Monosacchariden hydrolysiert.
Die Saccharase-Isomaltase besteht aus den Untereinheiten Sucrase und Isomaltase. Sie hydrolyisiert verschiedene Disaccharide:
Das Enzym hydrolysiert nur α-glykosidische Bindungen und ist verwandt mit dem Enzym Maltase-Glucoamylase (MAG).
Laktose hingegen wird durch die ebenfalls im Bürstensaum der Enterozyten lokalisierte Laktase gespalten.
Joachim Rassow et al.: Duale Reihe Biochemie, Thieme, 2. Auflage
Tags: Enzym, Hydrolyse, Kohlenhydrate, Verdauung
Fachgebiete: Biochemie, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 8. März 2017 um 11:21 Uhr bearbeitet.
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