Die Substantia innominata, auch bekannt als "unbenannte Substanz", liegt im basalen Abschnitt des Telencephalon. Sie befindet sich beim Menschen in der Tiefe der Substantia perforata anterior, seitlich des Chiasma opticum.
Nach medial grenzt die Substantia innominata an die Areae preoptica und hypothalamica lateralis. Nach posterolateral geht sie in die Amygdalaregion über.
Die Substantia innominata lässt sich in zwei Abschnitte unterteilen:
Des Weiteren liegen kortikopetal Gruppen großer cholinerger Neurone, die gemeinsam als Nucleus basalis (Meynert) bezeichnet werden. Sie bilden zusammen mit cholinergen Neuronen der Area septalis im medialen Septum und im Nucleus striae diagonalis den magnozellulären basalen Vorderhirnkomplex.
Die Substantia innominata produziert wie alle anderen Abschnitte des basalen Vorderhirns Acetylcholin und projiziert diese cholinergen Efferenzen in Neocortex, Hypothalamus sowie Hirnstamm. Somit ist sie eine wichtige cholinerge Efferenz für das zentrale Nervensystem.
Sie beteiligt sich mit Acetylcholin an Wachzustand, Aufmerksamkeit und REM-Schlaf des Menschen, hat aber auch Assoziationen mit dem limbischen System und beeinflusst demzufolge Denk- und Lernprozesse.
Aufgrund von Neuronenverlust im Nucleus basalis im Zusammenhang mit einer kortikalen Schädigung wird die Substantia innominata mit der Entwicklung der Demenz beim Menschen in Verbindung gebracht.
Zudem wird vermutet, dass die Unterschreitung cholinerger Projektionen kognitive Störungen verursacht, so ähnlich wie bei motorischen Symptomen durch Degeneration der dopaminergen Zellgruppen im nigrostriatalen System.
Tags: Gehirnareal
Fachgebiete: Zentralnervensystem
Diese Seite wurde zuletzt am 16. Dezember 2019 um 16:13 Uhr bearbeitet.
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