Subchoriales Hämatom
Synonym: subchoriale Blutung
Englisch: subchorionic hematoma
Definition
Ein subchoriales Hämatom, kurz SCH, ist eine Blutung zwischen der äußeren Fruchthülle, dem Chorion, und der Uteruswand. Es ist eine der häufigsten Ursachen für vaginale Blutungen im ersten Schwangerschaftstrimester.
Epidemiologie
Die Angaben zur Prävalenz subchorialer Hämatome schwanken in der Literatur.
Abgrenzung
Vom subchorialen Hämatom abgegrenzt werden:
Ätiologie
Die genauen Ursachen subchorialer Hämatome sind unklar. Es gibt jedoch einige bekannte Risikofaktoren. Dazu zählen u.a.:
- Uterusanomalien, z.B. nach Trauma oder Infektionen
- Fehlgeburten in der Vorgeschichte
- IVF
- Hypertonie
Klinik
Patientinnen mit kleinen subchorialen Hämatomen sind in der Regel asymptomatisch. Größere Hämatome können zu vaginalen Blutungen, Abdominalschmerzen, vorzeitigen Wehen und Fehlgeburten führen.
Diagnostik
Subchoriale Hämatome sind sonographisch darstellbar. Sie erscheinen als sichelförmiger hypoechogener Bezirk, der an die Fruchtblase angrenzt. Kleine subchoriale Hämatome machen weniger als 20% des Fruchtblasendurchmessers aus, große mehr als 50%.
Therapie
Die therapeutischen Möglichkeiten bei subchorialen Hämatomen sind beschränkt, da es keine Intervention gibt, um das Hämatom zu beseitigen. Meist wird der betroffenen Patientin körperliche Schonung verordnet, in ausgeprägten Fällen Bettruhe. Ergänzend ist die Gabe von Gestagenen (Progesteron, Dydrogesteron) und Magnesium möglich. Der weitere Verlauf wird engmaschig sonographisch überwacht.
Prognose
Der Verlauf ist individuell und lässt sich nicht vorhersagen. Beeinflussende Faktoren sind das Ausmaß des Hämatoms, das Alter der Mutter und das Gestationsalter. Bei kleinen Hämatomen wird das Abortrisiko mit 7,7% angegeben, bei mäßig großen mit 9,2%. Bei ausgeprägten subchorialen Hämatomen soll das Abortrisiko auf fast 19% ansteigen.[1] Andere Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass subchoriale Blutungen nicht notwendigerweise mit einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko verbunden sind.[2]
Quellen
- ↑ Merz, Eberhard: Sonographische Diagnostik in Gynäkologie und Geburtshilfe, Band 2: Geburtshilfe DOI:10.1055/b-002-6256
- ↑ Stamatopoulos N et al.: (2013). "OP03.03: Does the presence of subchorionic haematoma increase the risk of miscarriage?". Ultrasound in Obstetrics & Gynecology. 42 (s1): 54. doi:10.1002/uog.12736.
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