Retroplazentares Hämatom
Synonym: subplazentares Hämatom
Englisch: retroplacental hemorrhage, retroplacental hematoma
Definition
Ein retroplazentares Hämatom, kurz RPH, ist eine Blutung zwischen der Uteruswand und der Plazenta.
Epidemiologie
Retroplazentare Hämatome lassen sich bei etwa 4,5% der untersuchten Plazenten finden.[1]
Abgrenzung
Vom retroplazentaren Hämatom abgegrenzt werden:
Ätiologie
Retroplazentare Hämatome treten im Rahmen einer vorzeitigen Plazentalösung auf. Sie gehen meist von den Spiralarterien aus, können aber auch venösen Ursprungs sein.
Klinik
Kleine, umschriebene retroplazentare Hämatome sind meist asymptomatisch. Größere Hämatome können zu vaginalen Blutungen, Abdominalschmerzen, vorzeitigen Wehen und Fehlgeburten führen.
Diagnostik
Retroplazentare Hämatome werden sonographisch diagnostiziert. Sie können eine verdickte Plazenta vortäuschen, da die Blutung meist isoechogen mit dem Plazentagewebe ist. Das Hämatom kann jedoch auch hypoechogen sein oder eine heterogene Echogenität besitzen. Ein Verdacht auf ein retroplazentares Hämatom besteht, wenn unterhalb der Plazenta eine hypoechogene Zone von mehr als 2 cm vorliegt.
In der Farbdopplersonographie zeigt der Hämatombezirk keinen internen Blutfluss.
Therapie
Die therapeutischen Möglichkeiten bei retroplazentaren Hämatomen sind beschränkt, da es keine Intervention gibt, um das Hämatom zu beseitigen. Meist wird der betroffenen Patientin körperliche Schonung verordnet, in ausgeprägten Fällen Bettruhe. Ergänzend ist die Gabe von Gestagenen (Progesteron, Dydrogesteron) und Magnesium möglich. Der weitere Verlauf wird engmaschig sonographisch überwacht.
Prognose
Quellen
- ↑ Jean W. Keeling, T.Yee Khong: Fetal and Neonatal Pathology: Edition 4 Juli 2009 · Springer Science & Business Media
- ↑ Ayser Hashem, Samar Dawood Sarsam: The Impact of Incidental Ultrasound Finding of Subchorionic and Retroplacental Hematoma in Early Pregnancy. The Journal of Obstetrics and Gynecology of India, Ausgabe 1/2019
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