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Sklerotherapie

von griechisch: skleros - hart
Synonyme: Sklerosierung, Sklerosierungtherapie
Englisch: sclerotherapy

1. Definition

Die Sklerotherapie ist die Erzeugung einer in der Behandlung gewollten Sklerose durch eine künstlich induzierte Sklerus- bzw. Thrombusbildung mit nachfolgendem bindegewebigem Umbau.

2. Indikationen

Sklerotherapeutische Behandlungen sind bei einer Reihe von Krankheitsbildern indiziert. Sie dienen vor allem dem Verschluss von varikös veränderten, aberranten oder hypertrophischen Gefäßen oder der Refixierung mobil gewordener Organe oder Gewebe:

3. Sklerosierungsmittel

Polidocanol (Aethoxisklerol) wird bevorzugt verwendet. Bei Versagen kommt hypertone Kochsalzlösung als Sklerosierungsmittel zum Einsatz.

Substanz Konzentration
Sodiumtetradecylsulfat (Sotradecol) 1%; 3%
Polidocanol 0,5%; 1%; 3%
Hypertone NaCl-Lsg. 10-30%
Jodierte Verbindungen (Variglobin) 2%; 4%; 8%; 12%

Ein Weiterentwicklung der Sklerotherapie ist die Schaumsklerotherapie. Hierbei wird das flüssige Sklerosierungsmittel mit Luft oder Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff vermischt. Somit entsteht eine schaumartige Konsistenz.

4. Durchführung

Bei der Sklerosierung von Venen wird das Sklerosierungsmittel vorzugsweise intra-, ggf. auch paravasal appliziert. Die Arzneistoffe schädigen gezielt das Endothel der behandelten Gefäße. Im Anschluss an die Injektion kommt es zu einem Vasospasmus und zu einer wandständigen, lokal begrenzten Thrombusbildung. Die Thrombosierung des Gefäßes ist jedoch nur ein Zwischenschritt der Sklerotherapie. Durch Einwanderung von Fibroblasten wird die thrombosierte Vene in einen fibrösen Bindegewebsstrang umgewandelt. Erst der permanente Verschluss des erkrankten Gefäßes hat das gleiche funktionelle Ergebnis wie die operative Varizenentfernung.

5. Methoden

6. Risiken

Allergische Reaktionen gegen Polidocanol traten in 0,2 % der Behandlungen auf.[1] Wie bei anderen Sklerosierungsverfahren besteht das Risiko von Hautnekrosen im Bereich des verödeten Vene (0,01% - 0,2% Hautnekrosen für Polidocanol).[2]

Darüber hinaus kann es zur Thrombophlebitis verbundener Gefäße kommen. Für die Sklerosierung der Vena spermatica interna zur Behandlung der idiopathischen Varikozele beträgt die Komplikationsrate rund 10%.[3]

7. Quellen

  1. Conrad ,P., Malouf, G. M., Stacey, M. C.: The Australian Polidocanol Study. Dermatol Surgery. 1995; 21 334-336
  2. Noppeney, Th., Noppeney, J., Scheidt, A., et al.: Indikation und Technik zur Sklerotherapie bei Varikose. Zentralbl Chir 2001; 126(7): 546-550
  3. Behren, W., Lenz, M., Porst, H. et al.: Nebenwirkungen, Komplikationen und Kontraindikationen der perkutanen Sklerotherapie der V. spermatica interna zur Behandlung der idiopathischen Varikozele. Fortschr Röntgenstr 1983; 138(2): 172-179
Stichworte: Hämorrhoiden, Varikosis
Fachgebiete: Angiologie, Dermatologie

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