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Sitzbeintendinose

Synonym: Reiterknochen
Englisch: rider's bone

1. Definition

Als Sitzbeintendinose bezeichnet man eine Sehnenansatzreizung am Sitzbein (Os ischii). Meist sind die Sehnen der Oberschenkeladduktoren betroffen. Eine fortlaufende Reizung kann bis zu einer Ossifikation (Myositis ossificans) fortschreiten.

2. Ursachen

Die Ursache einer Sitzbeintendinose sind meist Mikrotraumen. Diese können durch eine chronische Überlastung ausgelöst werden, z.B. im Rahmen des Reitsports.

3. Symptome

Eine Sitzbeintendinose äußert sich durch Schmerzen, die in der Nähe des Sitzbeins lokalisiert sind und bei Belastung oder Druck auf das Sitzbein auftreten können. Sie beeinträchtigen häufig das Sitzen und den Bewegungsablauf.

4. Diagnostik

Die Diagnose einer Sitzbeintendinose basiert auf einer sorgfältigen klinischen Untersuchung. Der betroffene Bereich wird abgetastet, danach werden spezifische Provokationstests durchgeführt. Zur weiteren Abklärung kann man bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT einsetzen, um mögliche strukturelle Veränderungen im Bereich des Sitzbeins oder der umliegenden Gewebe zu erkennen.

5. Differentialdiagnose

Andere mögliche Ursachen müssen ausgeschlossen werden. Dazu gehören posttraumatische Läsionen wie Frakturen oder Verletzungen im Bereich des Sitzbeins sowie Tumoren oder Metastasen, die auf das umliegende Gewebe ausstrahlen können. Eine genaue Abklärung und gegebenenfalls weiterführende bildgebende Untersuchungen helfen dabei, diese Differentialdiagnosen auszuschließen.

6. Therapie

Die Therapie einer Sitzbeintendinose umfasst verschiedene Maßnahmen zur Schmerzlinderung und Rehabilitation. Dehnübungen und krankengymnastische Übungen können helfen, die betroffenen Muskeln und Sehnen zu entlasten und die Beweglichkeit zu verbessern. Zusätzlich ist eine gezielte Muskelkräftigung wichtig, um die Stabilität im Bereich des Sitzbeins zu erhöhen. In einigen Fällen können lokale Infiltrationen von entzündungshemmenden Medikamenten oder eine therapeutische Ultraschallbehandlung zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Eine begleitende symptomatische, analgetische Therapie kann ebenfalls hilfreich sein. Es wird empfohlen, vorübergehend auf belastende sportliche Aktivitäten zu verzichten, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

7. Literatur

  • Anderhuber et al., Waldeyer - Anatomie des Menschen: Lehrbuch und Atlas in einem Band (19. aktualisierte Auflage), De Gruyter, 2012, S. 350

8. Quellen

Fachgebiete: Sportmedizin

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21.03.2024, 09:06
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