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Shiitake-Dermatitis

Englisch: Shiitake dermatitis

1. Definition

Die Shiitake-Dermatitis ist eine durch den Speisepilz Shiitake (Lentinus edodes) hervorgerufene Hautreaktion.

2. Hintergrund

Bei Shiitake handelt es sich um einen Schwammpilz, der wild in China und Japan vorkommt, aber aufgrund seiner Popularität inzwischen auch in Europa und Nordamerika kultiviert wird und hier der zweithäufigste Speisepilz ist. Neben kulinarischen Aspekten werden ihm immunstimulierende, cholesterinsenkende, antikarzinogene und antihypertensive Eigenschaften zugesprochen.

3. Epidemiologie

Die Shiitake-Dermatitis kommt vor allem im asiatischen Raum vor, jedoch gibt es auch Fallberichte aus westlichen Ländern.

4. Ätiopathogenese

Die Shiitake-Dermatitis wird, bei bestehender allergischer Prädisposition, durch den Verzehr von Shiitake, den Hautkontakt oder das Einatmen der Pilzsporen verursacht. Als Auslöser für die toxische Reaktion wird das in den Pilzen enthaltene Lentinan, ein thermolabiles Polysaccharid angenommen. Man vermutet, dass es immunmodulatorisch auf Makrophagen und Monozyten wirkt.

Lange ging man somit davon aus, dass lediglich der Verzehr von rohen oder nicht ausreichend durchgegarten Shiitake problematisch sei. Es sind jedoch auch Fälle von Dermatits nach Verzehr ausreichend gegarter Shiitake bekannt, was weitere auslösende Faktoren nahelegt. Die vollständige Pathogenese bleibt somit bislang (2020) unklar.

5. Klinik

Meist treten etwa 24-48 Stunden nach dem Verzehr von Shiitake großflächige, stark juckende Erytheme, betont am Rumpf und an den Extremitäten, seltener im Gesicht, auf. Sonnenlicht kann die Symptomatik verschlimmern. Entlang der Kratzspuren bilden sich lineare, an Peitschenhiebe erinnernde Erytheme mit Papeln, Papulovesikeln und Plaques, welche meist etwa zehn Tage, aber auch bis zu acht Wochen persistieren. Die Beschwerden sind in der Regel selbstlimitierend. Die Hauterscheinungen heilen ohne verbleibende Residuen ab.

Der Hautkontakt oder das Einatmen von Pilzfragmenten bzw. -sporen kann darüber hinaus zu einer allergischen Kontaktdermatitis, zu asthmatischen Beschwerden oder zu einer Alveolitis führen.

6. Differentialdiagnosen

7. Therapie

Da die Erkrankung selbstlimitierend ist, erfolgt die Behandlung symptomatisch. In schweren Fällen kommen systemische Antihistaminika und topische oder systemische Glukokortikoide zum Einsatz. Den Betroffenen wird empfohlen, auf den Verzehr von Shiitake zu verzichten bzw. den Kontakt mit den Pilzen zu vermeiden.

8. Literatur

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Sophie Rieger
Arzt | Ärztin
Dr. Frank Antwerpes
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21.03.2024, 09:04
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