Schizophrener Residualzustand
Synonym: schizophrenes Residuum
Definition
Bei einem schizophrenen Residualzustand handelt es sich um Persönlichkeitsveränderungen mit zunehmend passiv wirkendem Verhalten, Rückzugssymptomatik bzw. Negativsymptomatik einer an einer Schizophrenie leidenenden Person.
Hintergrund
Leidet der Betroffene bereits seit vielen Jahren an einer Schizophrenie, kann man beobachten, dass die Positivsymptomatik im Laufe der Zeit häufig abnimmt, während die Negativsymptomatik überwiegt. Überwiegt die Negativsymptomatik, spricht man vom schizophrenen Residualzustand. Das bedeutet aber nicht, dass dieser dauerhaft anhält. In manchen Fällen kann sich die Positivsymptomatik selbst nach Jahren wieder einstellen.
Epidemiologie
Ca. 2/3 der Schizophreniepatienten treten nach einer Akutphase in einen schizophrenen Residualzustand ein.
Ursachen
Die Ursachen des schizophrenen Residuums sind nicht vollständig geklärt. Allerdings ist bekannt, dass mit wiederkehrenden, schizophrenen Schüben zunehmend Hirnsubstanz degeneriert und die körpereigene Biochemie zunehmend aus dem Gleichgewicht gerät.
Symptome
Ein schizophrenes Residuum gleicht häufig dem Zustand einer mittelgradigen Depression ist aber nach ICD10 nicht mit einer Depression gleichzusetzen. Typische Symptome können sein:
- Vernachlässigung der Körperpflege
- Antriebslosigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Vernachlässigung der sozialen Kontakte
- Mangelnde psychosoziale und körperliche Belastbarkeit
- Gedrückte Stimmung
- Gefühle der Hilflosigkeit
- Affektverflachung
- Verstärktes Schlafbedürfnis
Diagnose
Im stationären Rahmen erfolgt die Diagnostik anhand von Patienten- und Fremdanamnese, klinischer Beobachtung und dem Ausschluss von körperlichen Erkrankungen. So erfolgt u.a. ein CT, ein MRT, eine Lumbalpunktion sowie ein endokrinologisches Labor inclusive großem Blutbild. Auch die dienen als diagnostisches Mittel.
Therapie
Die Behandlung eines schizophrenen Residualzustands besteht aus individuell festgelegten Therapieverfahren. Hierzu gehören z.B. die Arbeitstherapie zum Training der psychischen und physischen Belastbarkeit, das Soziale Kompetenztraining (SKT), die Ergotherapie, die Gesprächstherapie, die Gruppentherapie, die Psychoedukation sowie weitere Therapieverfahren.
In Abhängigkeit von der Schwere der Symptomatik kann die Gabe von Psychopharmaka notwendig sein, z.B. Clozapin in Kombination mit Antidepressiva.
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