Englisch: psychoeducation
Als Psychoedukation wird die Aufklärung von Patienten und Angehörigen über physische und psychische Erkrankungen bezeichnet. Sie beinhaltet systematische und didaktisch-psychotherapeutische Maßnahmen und soll das Krankheitsverständnis, den selbstverantwortlichen Umgang mit der Krankheit und die Krankheitsbewältigung fördern. Psychoedukation kann von Ärzten, Psychologen oder speziell ausgebildetem Pflegepersonal durchgeführt werden.
Die Psychoedukation basiert auf verhaltenstherapeutischen und gesprächstherapeutischen Prinzipen. Sie wurde ursprünglich in den USA zur Unterstützung von schizophrenen Patienten und deren Angehörigen entwickelt. Es handelt sich dabei nicht um Frontalunterricht, sondern um ein Begreifen der Erkrankung.
Ziele sind:
Psychoedukation wird bei schweren, körperlich und psychisch belastenden Erkrankungen angewendet. Beispiele dafür sind Krebserkrankungen, Diabetes, Tinnitus, Abhängigkeitserkrankungen, Neurodermitis, AIDS, Herzerkrankungen, psychische Erkrankungen (Depression, Psychosen, Manien) etc. Kontraindikationen für eine Psychoedukation per se bestehen nicht. Erschwerende Faktoren können Ängste sozialer Natur, große Unruhe, sowie Konzentrations-, Denk- oder Aufmerksamkeitsstörungen sein.
Man unterscheidet grundsätzlich mehrere Formen der Psychoedukation. Dazu zählen:
Am meisten angewendet wird das psychoedukative Einzelgespräch. Hier versucht der Therapeut in anschaulicher Weise über die Hintergründe und die Behandlungsmaßnahmen der Erkrankung aufzuklären. Besonders wirksam ist die Psychoedukation wenn sie in der Gruppe erfolgt, da es eine gegenseitige Austauschmöglichkeit zwischen mehreren Patienten oder Angehörigen gibt.
Fachgebiete: Allgemeinmedizin, Psychiatrie, Psychologie, Psychosomatik, Psychotherapie
Diese Seite wurde zuletzt am 2. November 2011 um 19:14 Uhr bearbeitet.
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