Schizodepressive Störung
Synonym: schizoaffektive Störung vom depressiven Typ
Definition
Die schizodepressive Störung ist eine psychische Erkrankung, bei der Symptome einer Schizophrenie gemeinsam mit einer depressiven Episode auftreten. Es handelt sich um eine Subform der schizoaffektiven Störung. Beide Symptomkomplexe treten gleichzeitig oder innerhalb eines kurzen Zeitraums nacheinander auf.
- ICD-10: F25.1
Symptome
Typisch ist das gleichzeitige oder phasenweise Nebeneinander von
- schizophrenen Symptomen (z.B. Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen, Ich-Störungen)
- und depressiven Symptomen (u.a. Antriebsmangel, gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Schuldgefühle, Suizidalität).
Im Unterschied zu reinen affektiven Störungen treten psychotische Symptome auch außerhalb der depressiven Episoden auf. Im Vergleich zur Schizophrenie steht die Affektivität stärker im Vordergrund.
Therapie
Die Behandlung kombiniert antipsychotische und antidepressive Strategien:
- Pharmakotherapie: Atypische Neuroleptika (z.B. Olanzapin, Quetiapin), ggf. zusätzlich SSRI oder SNRI
- Psychotherapie, z.B. kognitive Verhaltenstherapie
- Soziotherapie: Tagesstrukturierung, berufliche Integration, Angehörigenarbeit
Prognose
Der Verlauf ist variabel. Einige Patienten erreichen vollständige Remissionen, andere entwickeln chronische Verläufe mit Residualsymptomen.