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Shwartzman-Reaktion

(Weitergeleitet von Sanarelli-Shwartzmann-Syndrom)

benannt nach dem Bakteriologen Gregory Shwartzman
Synonyme: Shwartzman-Syndrom, Shwartzman-Phänomen, Ebbi-Shwartzman-Phänomen, Sanarelli-Shwartzman-Reaktion, Sanarelli-Shwartzman-Syndrom
Englisch: Shwartzman phenomenon, Shwartzman reaction

1. Definition

Als Shwartzman-Reaktion bezeichnet man im tierexperimentellen Modell eine lokale oder generalisierte Reaktion nach wiederholter Injektion von Endotoxin.

2. Hintergrund

Die Shwartzman-Reaktion wurde bei Kaninchen nach wiederholter Injektion von gramnegativen Bakterien (z.B. Escherichia coli) beschrieben. Dabei unterscheidet man zwischen einer lokalen und einer generalisierten Reaktion, wobei ein identischer pathophysiologischer Mechanismus zugrunde liegt:

  • lokale Shwartzman-Reaktion: Subkutane und 24 Stunden später intravenöse Injektion von Endotoxin führt zu Hämorrhagie und Nekrose an der ersten Injektionsstelle.
  • generalisierte Shwartzman-Reaktion: Zweimalige intravenöse Injektion von Endotoxin innerhalb von 24 Stunden hat eine systemische Reaktion mit Schock und Nekrose vieler Organe zur Folge.

3. Pathophysiologie

Pathophysiologisch liegt der Shwartzmann-Reaktion eine nicht-immunologisch bedingte Hyperkoagulabilität mit hämorrhagischer Diathese zu Grunde, da Lipopolysaccharide der Bakterien zur Aktivierung von Monozyten und zur Freisetzung von Zytokinen führen. Fibrinreiche Mikrothromben haben dabei eine Ischämie zur Folge, wobei die Thrombosierung in den Glomerulumschlingen als pathognomonisch angesehen wird.

Zur massiven Mikrothrombosierung kommt es zwar erst nach der zweiten Endotoxininjektion, doch bereits nach der ersten sind morphologische Veränderungen fassbar, die mit einer temporären Hyperkoagulabilität einhergehen. Dabei werden anfallende Produkte der Blutgerinnung durch das retikulohistiozytäre System eliminiert, welches nun vorübergehend ausgelastet ist. Wird anschließend durch eine zweite Injektion die Gerinnung erneut aktiviert, ist eine überschießende disseminierte intravasale Gerinnung mit anschließender Hypokoagulabilität die Folge.

Als humanäquivalente Reaktionen gelten beispielsweise:

4. Literatur

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21.03.2024, 09:10
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