Sacrophagidae
von altgriechisch: σάρξ ("sarx") - Fleisch; φαγεῖν ("phagein") - fressen, essen (Bezug auf die carnivoren Larven)
Synonym: Fleischfliegen
Englisch: flesh flies
Definition
Unter Sacrophagidae versteht man eine Taxon der Brachycera (Fliegen).
Taxonomie
- Reich: Eukaryota
- Unterreich: Animalia
- Stamm: Arthropoda
- Unterstamm: Mandibulata
- Klasse: Insecta
- Ordnung: Diptera
- Unterordnung: Brachycera
- Familie: Sacrophagidae
- Unterordnung: Brachycera
- Ordnung: Diptera
- Klasse: Insecta
- Unterstamm: Mandibulata
- Stamm: Arthropoda
- Unterreich: Animalia
Morphologie
Vertreter
Die Familie Sacrophagidae beinhaltet über 2.000 Arten, die in mehr als 400 Gattungen eingeteilt werden können. Die wichtigste Gattung ist Wohlfahrtia, da die Vertreter dieser Gruppe bei verschiedenen Tierarten eine Myiasis verursachen können.
Art | Länge | Vorkommen |
---|---|---|
Sarcophaga carnaria | 10 bis 14 mm | hoarktisch und andere Gebiete |
Sarcophaga haemorrhoidalis | 10 bis 15 mm | weltweit |
Wohlfahrtia magnifica | 8 bis 14 mm | Zentral- und Osteuropa, Mittelmeergebiet, Kleinasien |
Epidemiologie
Sacrophagidae sind weit verbreitete Fliegen, die sich bevorzugt in der Nähe ihrer Wirte aufhalten. Abhängig von der jeweiligen Art treten sie gehäuft vom Frühjahr bis in den Herbst auf.
Entwicklung
Die Entwicklung läuft wie bei den Vertretern der Familie Calliphoridae ab. Die Weibchen legen ihre Eier an geeigneten Brutmedien ab (z.B. verrottende Pflanzen, Lebensmitteln, Kadavern oder Wunden bzw. intakter Haut). Dort durchlaufen die Maden ihre einzelnen Entwicklungsschritte (von L1 bis L3), um dann zu Boden zu fallen. Auf dem Boden verpuppen sich die Larven und erreichen schließlich das Adultstadium.
Da Wohlfahrtia magnifica ein obligater Ektoparasit ist, setzen die Weibchen ihre Erstlarven (L1) stets auf einem Wirten ab. Der weitere Entwicklungszyklus gleicht dem der restlichen Fliegenarten.
Pathogenese
Da einige der Fliegen ihre Larven in Wunden sowie andere Körperöffnungen legen, kommt es primär zu lokalen Symptomen. Betroffen sind vorwiegend Schafe und Ziegen, seltener können auch andere Säugetiere befallen sein.
Da sich die Larven von Wundsekreten und nekrotischem sowie vitalem Gewebe ernähren, kommt es zu einer schrittweisen Zerstörung der umliegenden Areale. Es bilden sich Gewebeeinschmelzungen, Nekrosen und Hämorrhagien, wobei in schweren Fällen auch kavernöse Hohlräume entstehen können.
Humanpathologie
Sowohl Calliphoridae als auch Sacrophagidae zählen zu den Zoonoseerregern, auch wenn eine wechselseitige Übertragung der Larven (Tier ↔ Mensch) nicht stattfindet. Ein Befall des Menschen mit Maden wird ebenso als Myiasis bezeichnet.
Literatur
- Eckert J, Friedhoff KT, Zahner H, Deplazes P. 2008. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1072-0
- Boch J, Supperer R (Begr.), Schnieder T (Hrsg.). 2005. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4135-9
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