Stammzellfaktor
Englisch: stem cell factor, SCF
Definition
Der Stammzellfaktor, kurz SCF, ist ein Zytokin aus der Gruppe der koloniestimulierenden Faktoren. Er ist wichtig für die Regulation der Hämatopoese, Melanogenese und Keimzellbildung.
SCF bindet an den Rezeptor c-KIT, eine Rezeptortyrosinkinase. Dieser Rezeptor wird von hämatopoetischen Stammzellen, Melanozyten und Keimzellen exprimiert.
Funktion
Hämatopoese
Der Stammzellfaktor wird von den Stromazellen der Knochenmarksnische gebildet und ist essentiell für
- das Überleben
- das Self-renewal (Selbsterneuerung)
- die Proliferation und
- die Differenzierung
der hämatopoetischen Stammzellen.
Ganz besonders wichtig ist der Stammzellfaktor für die Hämatopoese während der Embryonalentwicklung: Mausembryonen mit defektem SCF oder defektem SCF-Rezeptor sterben an schwerer Anämie noch im Uterus.
Melanogenese
Bei der Melanogenese ist der Stammzellfaktor wichtig während der Embryonalentwicklung für die gezielte Wanderung der Melanozyten von der Neuralleiste in das Epithelgewebe.
Im adulten Organismus ist der Stammzellfaktor wichtig für das Überleben, die Proliferation und Differenzierung der Melanozyten.
Keimzellbildung
Während der Embryonalentwicklung induziert der Stammzellfaktor die gezielte Wanderung der Keimzellen an ihren Zielort.
Mechanismus
Die Bindung von SCF an den c-kit-Rezeptor löst eine Homodimerisierung mit folgender Autophosphorylierung des Rezeptors aus. Daraufhin können verschiedene Signalwege aktiviert werden, wie zum Beispiel der RAS/ERK-, PI3K/ Akt- und JAK/STAT-Signalweg.
um diese Funktion zu nutzen.