Rezeptordichte

Die Rezeptordichte, kurz RD, ist die Anzahl der Rezeptoren (meist beschränkt auf einen Rezeptortyp) pro definierter Flächeneinheit. Sie kann sich z.B. auf die Oberfläche einer Zelle oder auf Regionen des Gehirns und der Körperoberfläche beziehen.

2.1. Biochemie

Die rezeptorvermittelte Endozytose ermöglicht die Aufnahme von extrazellulären Molekülen in die Zelle, ohne dass dabei viel extrazelluläre Flüssigkeit verloren geht. Durch Ligandenbindung werden die Rezeptoren in sogenannten coated pits sortiert, die eine hohe Rezeptordichte aufweisen und auf der zytoplasmatischen Seite von Clathrin umgeben sind. Durch dieses werden endozytotische Vesikel gebildet, die nach Abschnürung in der Zelle fusionieren.

2.2. Pharmakologie

Die Empfindlichkeit einer Zelle gegenüber einem bestimmten Wirkstoff kann durch die Regulation der Rezeptordichte auf der Zelloberfläche beeinflusst werden. Die Wirksamkeit eines Rezeptoragonisten wird u.a. durch die Internalisierung von Rezeptoren herunterreguliert.

siehe auch: Toleranzentwicklung

Die Rezeptorblockade durch die Einnahme eines Medikamentes (Rezeptorantagonist) löst zelluläre Adaptionsmechanismen aus, die zu einer Upregulation der Rezeptordichte führen. Bei abruptem Absetzen der Medikation kann eine Gegenreaktion ausgelöst werden, das sogenannte Rebound-Phänomen. Dabei kommt es aufgrund der erhöhten Rezeptordichte zu einer gesteigerten Empfindlichkeit gegenüber endogenen Liganden, was deren Wirkungsverstärkung führt.

2.3. Somatosensorik

Die Rezeptordichte spielt auch bei der Somatosensorik eine Rolle. Die Anzahl und damit die Dichte der Rezeptoren ist je nach Körperregion unterschiedlich. So ist die Dichte der Merkel-Zellen und Meissner-Körperchen auf der Handinnenfläche höher als auf dem Oberschenkel oder dem Fußrücken. Darüber hinaus ist die Dichte der somatosensorischen Rezeptoren entscheidend für die Repräsentation verschiedener Körperregionen im somatosensorischen Cortex und beeinflusst deren Reorganisation nach einer neurologischen Verletzung.