Retropubische radikale Prostatektomie
Synonyme: Suprapubische Prostatektomie, retropubische Prostatektomie, RRP
Definition
Die retropubische radikale Prostatektomie, kurz RRP ist eine Form der Prostatektomie. Sie ist derzeit (2005) die weltweit am häufigsten angewendete Form.
Zugang
Der Patient wird auf dem Rücken liegend mit gespreizten Beinen gelagert. Die Prostata wird über einen Medianschnitt zwischen Symphyse und Bauchnabel aufgesucht. Dabei verbleibt der Operateur außerhalb des Peritoneums.
Die Prostata wird freipräpariert, die blutreichen dorsalen Gefäßgeflechte werden mit Durchstechungsnähten versorgt. Die Anastomose zwischen Blasenstumpf und Harnröhre kann unter direkter Sicht angelegt werden.
Der retropubische Zugang kann unter Belassen der Organkapsel zur Enukleation eines großen Adenoms (s. BPH) verwendet werden. Er ist jedoch auch sehr gut zur radikalen Prostatektomie mit gleichzeitiger Entfernung der Samenblasen und iliakalen Lymphknoten geeignet.
Pro & Contra
Vorteile der retropubischen Prostatektomie sind:
- bei Karzinom gleichzeitige iliakale Lymphadenektomie möglich
- umfangreiche Langzeiterfahrungen
- Standardoperation, daher sind die meisten Urologen in dieser Operation sehr erpobt
Nachteilig ist, dass es sich um einen offenen Eingriff mit all seinen möglichen Komplikationen (Hämatom, Wundinfektion etc.) handelt und der Blutverlust gegenüber anderen Vorgehensweisen etwas größer ist.
Risiken / Komplikationen:
- Stressinkontinenz - erektile Dysfunktion - Lymphozele durch Lymphknotenentfernung - selten sind andere Verletzungen (z.B. des Rektums) - Spätfolgen:
* Striktur an der Anastomosenstelle
um diese Funktion zu nutzen.