Leukokeratosis nicotinica palati

Die Leukokeratosis nicotinica palati entsteht durch starkes Rauchen oder Varianten wie das in Indien verbreitete "reverse smoking". Die Destillationsprodukte des Tabakrauchs führen bei langjährigem Konsum von Tabakprodukten zu einer chronischen Reizung der Schleimhaut des harten und weichen Gaumens.

Makroskopie

Makroskopisch ist die Leukokeratosis nicotinica palati durch isoliert oder gedrängt stehende, derbe Knötchen mit einem zentralen roten Punkt von 1 bis 3 mm Größe gekennzeichnet. Sie treten meist am harten Gaumen oder am Übergang zum weichen Gaumen auf. Die Knötchen können zu größeren Plaques (2 bis 3 cm) verschmelzen, die regelmäßige punktförmige Musterungen aufweisen. Diese entsprechen den Ausführungsgängen der Speicheldrüsen. Bei Pfeifenrauchern ist eine grau-braune oder braune Verfärbung der keratotischen Plaques möglich (Rauchermelanose).

Mikroskopie

Es liegen eine regelmäßige Hyperkeratose und Akanthose mit orthokeratotischer Verhornung vor. Anzeichen für Zellveränderungen im Oberflächenepithel oder ein Verlust der Zellpolarität bestehen nicht. Die Lamina propria zeigt eine deutliche Fibrose. Zusätzlich tritt eine entzündliche Reaktion in den Ausführungsgängen kleiner Speicheldrüsen auf.

Die Leukokeratosis nicotinica palati selbst gilt noch nicht als Präkanzerose und kann durch strikten Tabakverzicht zurückgehen. Eine maligne Entartung zu einem invasiven Plattenepithelkarzinom ist jedoch grundsätzlich möglich, daher sollten regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden.

Der wichtigste Therapieansatz ist, das Rauchen einzustellen. Eine chirurgische Behandlung ist nur erforderlich, wenn eine Dysplasie vorliegt.

• Pschyrembel; Leukokeratosis nicotina palati abgerufen am 04.05.2023
• Altmeyers; Leukokeratosis nicotinica palati abgerufen am 04.05.2023

• Holtmann H. - Basics Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Urban & Fischer, 2024, 3. Auflage