RAAS-Inhibitor
Synonyme: RAAS-Blocker, RAAS-Hemmer
Definition
RAAS-Inhibitoren sind Arzneistoffe, die eine Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) auslösen.
Hintergrund
Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System reguliert den Blutdruck sowie den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Körpers. Für verschiedene Enzyme und Rezeptoren, die an der Signalkaskade beteiligt sind, wurden Medikamente entwickelt, welche die Aktivität des RAAS hemmen.
Pharmakologie
Im wesentlichen werden folgende Medikamentengruppen unterschieden:
- ACE-Hemmer: Inhibieren das Angiotensin-Konversionsenzym
- Angiotensin-Rezeptorblocker (ARB, Sartane): Hemmen Angiotensinrezeptoren
- Mineralkortikoid-Rezeptorantagonisten (MRA): Blockieren Aldosteronrezeptoren
Die grundlegende Wirkrationale ist bei allen Wirkstoffen ähnlich. Sie unterscheiden sich vor allem im Hinblick auf ihre genauen Indikationen (z.B. Proteinurie, Hyperaldosteronismus), Kontraindikationen (z.B. Hyperkaliämie) und Nebenwirkungen (z.B. Angioödem, Reizhusten)
Anwendung
Für verschiedene RAAS-Inhibitoren konnten eine Reduktion der Mortalität sowie kardioprotektive und nephroprotektive Wirkungen nachgewiesen werden. Deshalb stellen sie sowohl in der Bluthochdrucktherapie, als auch in der Herzinsuffizienz- und CKD-Therapie etablierte Basismedikamente dar.
RAAS-Inhibitoren zählen aufgrund ihrer bedeutenden Rolle in der Blutdruckregulierung und Nierendurchblutung zu den sogenannten Sick-Day-Off-Drugs, die bei schweren Erkrankungen oder Dehydrationszuständen pausiert werden sollten.
Literatur
- UpToDate: Renin-angiotensin system inhibition in the treatment of hypertension, abgerufen am 2.11.2024
- Amboss: Renin-angiotensin-aldosterone system inhibitors, abgerufen am 2.11.2024