Pseudomonas fluorescens
Definition
Pseudomonas fluorescens ist ein stäbchenförmiges Bakterium, dass zur Gattung Pseudomonas gezählt wird. Es ist gramnegativ und oxidasepositiv und lebt unter aeroben Bedingungen im Wasser, im Boden und auf Pflanzen. Bekannt ist Pseudomonas fluorescens für die Substanz, die es produziert – das unter UV-Licht stark fluoreszierende Molekül Pyoverdin. Der Bakterienstamm besitzt eine große Bedeutung bei dem Verderb von Lebensmitteln.
Ökologie
Pseudomonas fluorescens ist ein bekanntes und weitverbreitetes Bodenbakterium mit großer Bedeutung im biologischen Teilbereich der Bodenbiologie. Speziell in der Botanik sind sie bekannt als schützende Mikroorganismen, da sie in der Lage sind, eine große Anzahl an Pflanzenkeimen zu beseitigen und so die Pflanzen vor Schädlingsbefall zu schützen. Vermutlich liegt diese Fähigkeit darin begründet, dass P. fluorescens in der Lage sind, als Sekundärmetaboliten bestimmte Antibiotika zu synthetisieren. Durch diese Faktoren besteht die Möglichkeit zur Bildung natürlicher, suppressiver Böden. Durch bakterielle Besiedlung der Pflanzenwurzeln durch P. fluorescens können die Pflanzen eine induzierte systemische Resistenz erlangen. Diese Entstehung dieser Resistenz entsteht vermutlich durch eine bisher noch nicht vollumfänglich geklärte Interaktion zwischen Pflanzenwurzel und Bakterien. Als sicher gilt aber bereits, dass der von P. fluorescens produzierte, antibiotisch wirkende Sekundärmetabolit 2,4-Diacetylphloroglucinol hierbei eine wichtige Rolle spielt.
Antibiotika
- bestimmte Genabschnitte von P. fluorescens codieren für Substanzen, die speziell für pflanzenpathogene Pilze giftig sind
- diese Substanzen sind nach heutigem Kenntnisstand Cyanwasserstoff, 2,4-Diacetylphloroglucinol, Pyoluteorin und Pyrrolnitrin
- weiterhin fanden Molekularbiologen an der bakteriellen DNA Gene, die für das Siderophor Pyoverdin codieren. Pyoverdin bewirkt in neutralen bis basischen Böden die Bekämpfung von pflanzenpathogenen Bakterien, weil letztere nicht in der Lage sind, so viele Eisenionen aufzunehmen, wie Pyoverdin im Boden verbreitet
Medizinische Bedeutung
In seltenen Fällen konnte P. fluorescens in Blutprodukten nachgewiesen werden. Trotz der Kühlung solcher Produkte können die Bakterien darin gedeihen, da sie in der Lage sind, auch bei 3 – 4 °C zu wachsen. P. fluorescens ist der zweithäufigste Verursacher einer Sepsis nach der Transfusion mit Blutpräparaten.
Lebensmittel
P. fluorescens ist in der Lage, lipolytische und proteolytische Enzyme auszuscheiden. Weiterhin verfügt es über eine aerobe und psychrotrophe Lebensweise. Dies macht das Bakterium zu einem der bedeutendsten Keime, die an dem Verderb von Milch bzw. Milchprodukten beteiligt ist. Durch die Hitzestabilität können die Enzyme auch den Vorgang des Pasteurisierens überstehen.
um diese Funktion zu nutzen.