Präbiotikum
von lateinisch: prae - voraus, voran; von altgriechisch: βιος ("bios") - Leben
Synonym: Prebiotikum
Definition
Als Präbiotikum werden unverdauliche Bestandteile beispielsweise in Nahrungsmitteln bezeichnet (z.B. Ballaststoffe), denen eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Das entsprechende Adjektiv lautet präbiotisch.[1]
Abgrenzung
Probiotika enthalten lebende Mikroorganismen, während Präbiotika nur Stoffe enthalten, die das Wachstum bestimmter Mikroorganismen fördern. Synbiotika sind eine Kombination aus Prä- und Probiotika.
Wirkprinzip
Präbiotika passieren den oberen Gastrointestinaltrakt unverändert und werden erst im Colon vom Darmmikrobiom fermentiert. Besonders Bakterien der Gattungen Bifidobacterium und Lactobacillus profitieren davon. Bei der Fermentation entstehen kurzkettige Fettsäuren (z.B. Butyrat, Propionat), die entzündungshemmend wirken und den pH-Wert im Darmlumen senken.
Beispiele
- Inulin
- Fructooligosaccharide (FOS)
- Galactooligosaccharide (GOS)
- Resistente Stärke
- Laktulose (in niedriger Dosierung)
Diese Stoffe kommen natürlich u.a. in Zwiebeln, Knoblauch, Spargel, Topinambur, Chicorée und Bananen vor oder werden industriell zugesetzt.[1]
Anwendungsgebiete
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Sanders ME, Merenstein DJ, Reid G, Gibson GR, Rastall RA. Probiotics and prebiotics in intestinal health and disease: from biology to the clinic. Nat Rev Gastroenterol Hepatol. 2019 Oct;16(10):605-616. doi: 10.1038/s41575-019-0173-3. Epub 2019 Jul 11. Erratum in: Nat Rev Gastroenterol Hepatol. 2019 Oct;16(10):642. doi: 10.1038/s41575-019-0199-6. PMID: 31296969.