Protease-aktivierter Rezeptor
Synonym: Thrombinrezeptor
Definition
Die Protease-aktivierten Rezeptoren, kurz PARs, sind eine Familie von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, die sich dadurch auszeichnen, dass sie durch Serinproteasen (v.a. Thrombin) aktiviert werden. Neben ihrer Rolle bei der Blutgerinnung sind Protease-aktivierte Rezeptoren auch an Entzündungs- und Verdauungsprozessen beteiligt.
Einteilung
Vorkommen
Protease-aktivierte Rezeptoren werden von verschiedenen Zelltypen exprimiert, u.a. von Thrombozyten, Endothelzellen, Myozyten und Neuronen.
Biochemie
Die Aktivierung der PARs erfolgt durch Serinproteasen wie Thrombin oder Trypsin. Die Proteasen spalten einen Teil des extrazellulären N-Terminus des Rezeptors ab und legen so eine Proteindomäne frei. Diese Domäne dient dann als gebundener Ligand ("tethered ligand") und bindet an die konservierte ECL2-Region des gleichen Rezeptormoleküls.
Die Bindung zieht eine Konformationsänderung des Rezeptors nach sich, so dass die intrazelluläre Domäne des Rezeptors nun G-Proteine binden kann. Sie aktivieren wiederum Rho- und Ras-abhängige Signalwege.
Physiologie
Bei Thrombozyten kommt es durch die G-Protein-Aktivierung zu einer Kontraktion der Aktinfilamente und so zur Veränderung der Thrombozytenform und -mobilität. Ferner wird eine Degranulation Thromboxan- und ADP-haltiger Vesikel ausgelöst. Außerdem werden die Phospholipase C und dadurch die Proteinkinase C aktiviert, was ebenfalls die Thrombozytenaggregation stimuliert. Zusätzlich wird das intrazelluläre Ca2+ erhöht, das als second messenger für die Thrombozytenaktivierung dient.
Pharmakologie
Als PAR-Antagonist wirkt Vorapaxar, das als Thrombozytenaggregationshemmer eingesetzt wird.
Literatur
- Aktories et al., Pharmakologie, 10. .Aufl., Urban & Fischer 2009
- Arora P, Ricks TK, Trejo J (March 2007). "Protease-activated receptor signalling, endocytic sorting and dysregulation in cancer". Journal of Cell Science. 120 (Pt 6): 921–8. doi:10.1242/jcs.03409. PMID 17344429.
- Michelson AD (2013). Platelets (3rd ed.). Amsterdam: Elsevier. ISBN 9780123878380. OCLC 820818942.
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