Postpolypektomiesyndrom
Synonym: Postpolypektomie-Elektrokoagulationssyndrom
Englisch: post-polypectomy syndrome, post-polypectomy electrocoagulation syndrome
Definition
Das Postpolypektomiesyndrom ist eine seltene Komplikation der endoskopischen Polypektomie mit Elektrokoagulation, bei der eine transmurale thermische Schädigung der Kolonwandschichten eine lokale Entzündung der Serosa hervorruft.
Risikofaktoren
Die folgenden Parameter können das Auftreten eines Postpolypektomiesyndroms begünstigen:
- Polypdurchmesser > 2,5 cm
- Flache Polypen
- Piece-Meal-Resektion (d.h. eine Abtragung in mehreren Schritten)
- Abtragung im rechten Hemikolon
- Endotheliale Dysfunktion
- Hypertonie
- Weibliches Geschlecht
Klinik
Mit einer Häufigkeit von circa 1% ist das Postpolypektomiesyndrom nach der Blutung die zweithäufigste Komplikation der Polypektomie. Die Beschwerden treten meist innerhalb von sechs Stunden und fünf Tagen auf. Charakteristisch ist ein lokalisierter abdomineller Druckschmerz über der Abtragungsstelle mit Abwehrspannung und Schonhaltung. Zudem können Fieber und Tachykardie auftreten.
Diagnostik
Mittels einer CT-Aufnahme des Abdomen kann der Entzündungsprozess einhergehend mit einer Wandverdickung im Kolon dargestellt werden. Laborchemisch sind eine Leukozytose sowie ein CRP-Anstieg hinweisend. Die wichtigste Differentialdiagnose des Postpolypektomiesyndroms ist die Darmperforation. Um diese ausschließen zu können, muss bei ausgeprägter Symptomatik ein radiologischer Ausschluss von freier intraperitonealer Luft erfolgen.
Therapie
Im Gegensatz zur Darmperforation kann das Postpolypektomiesyndrom konservativ behandelt werden. Unter intravenöser Flüssigkeitszufuhr und Antibiotikatherapie sowie einer initialen Nahrungskarenz sind die Beschwerden rasch rückläufig.
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