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Pneumatische Dilatation

Synonym: pneumatische Ösophagusdilatation

1. Definition

Als pneumatische Dilatation, kurz PD, bezeichnet man die Therapie von Engstellen im Gastrointestinaltrakt mittels eines endoskopisch eingeführten aufblasbaren Ballons. Am häufigsten wird das Verfahren bei der Ösophagusachalasie verwendet.

2. Verfahren

Das Verfahren kann sowohl ambulant oder in einer Tagesklinik durchgeführt werden. Zunächst erfolgt die endoskopische Einführung des Ballons über die Speiseröhre mithilfe eines Führungsdrahtes. Dieser wird zentral im Bereich der Einschnürung des unteren Ösophagussphinkters platziert. Anschließend wird der Druck im Ballon mittels eines Manometers so weit erhöht, bis die Taille (Einschnürung) verschwindet. Meist wird dabei ein Dilatationsdruck von etwa 8-12 psi benötigt, der für 15-60 Sekunden belassen wird. Je nach Situation ist ggf. eine zweite Insuffflation direkt oder nach 2 Tagen nötig.

In Anschluss an die pneumatische Dilatation wird die Durchführung einer Röntgenaufnahme mit wasserlöslichem Kontrastmittel zum Ausschluss einer Perforation empfohlen, sowie die Überwachung für weitere 6 Stunden.

3. Komplikation

Die wichtigste Komplikation der pneumatischen Dilatation ist die Ösophagusperforation. Sie tritt in etwa 3-5% aller Fälle auf, meist im Bereich muskelschwacher Regionen, wie z.B. oberhalb der Kardia auf der linken Seite des Ösophagus. Therapeutisch erfolgt in einem solchen Fall der operative Verschluss dieses Lecks. Andere Komplikationen sind deutliche Brustschmerzen und ein gastroösophagealer Reflux.

4. Prognose

Etwa 2/3 aller Patienten zeigen bereits nach der ersten pneumatischen Dilatation ein gutes Ergebnis. Jedoch benötigt etwa 1/3 über die Jahre eine erneute pneumatische Dilatation, ein Teil dieser Patienten erhält eine Operation.

Es gibt zwei Parameter die als Prädiktor für das funktionelle Ergebnis stehen: der postinterventionellen Ruhedruck des unteren Ösophagussphinkters und das Alter des Patienten. Ein Ruhedruck von < 10 mmHg ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer symptomatischen Remission verbunden, ein Alter < 40 Jahren korreliert häufig mit einem schlechten Ansprechen der Therapie.

5. Literatur

  • Gerhard Steinbeck et al.: "Therapie innerer Krankheiten". 11. Auflage. Springer-Verlag.

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Dr. med. Ibrahim Güler
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28.11.2020, 21:52
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