Piringer-Lymphadenitis
Synonym: Lymphadenitis Piringer-Kuchinka
Definition
Unter einer Piringer-Lymphadenitis versteht man eine subakute Entzündung nuchaler und zervikaler Lymphknoten im Rahmen einer Infektion mit Toxoplasma gondii.
Hintergrund
Infektionen mit Toxoplasma gondii sind häufig und verlaufen meist asymptomatisch. Toxoplasma gondii vermehrt sich im Gastrointestinaltrakt von Hauskatzen (Endwirt). Infektionen beim Menschen entstehen durch die Aufnahme von reifen Oozysten über Materialien, die mit Katzenkot kontaminiert wurden (z.B. Katzenstreu oder Gartenerde). Auch eine Übertragung über Zysten in nicht ausreichend gegartem Fleisch ist möglich.
Die meisten klinisch manifesten Infektionen entstehen sekundär, wenn das Wachstum der Erreger durch eine Immunsuppression (z.B. bei HIV-Infektion) nicht mehr ausreichend supprimiert werden kann. Zudem besteht bei Erstinfektion in der Schwangerschaft das Risiko für eine diaplazentare Übertragung und eine folgende konnatale Toxoplasmose.
siehe auch: Toxoplasma gondii, Toxoplasmose
Symptome
Die Piringer-Lymphadenitis äußert sich durch eine leicht schmerzhafte Schwellung der Lymphknoten im Halsbereich. Die Lymphknoten können bis zu walnussgroß werden.
In seltenen Fällen können auch andere Lymphknotenstationen betroffen sein.
Pathologie
Histologisch finden sich hyperplastische Keimzentren mit Epitheloidzellgranulomen und monozytoider B-Zell-Reaktion. Ein Erregernachweis gelingt meist nicht.
Differenzialdiagnose
Ein ähnliches histologisches Bild kann auch bei Lymphknotenschwellungen im Rahmen einer infektiösen Mononukleose oder einer Leishmaniose beobachtet werden.
Quellen
- pathorama.ch – Lymphadenitis Piringer Kuchinka bei Toxoplasmose: Keimzentrum, abgerufen am 30.04.2024
- Schwab et al., Primäre Piringer-Lymphadenitis der Brust – ein ungewöhnlicher Befund in der Mammadiagnostik, Fortsch Röntgenstr, 2007
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