Peritoneoperikardiale diaphragmatische Hernie (Hund)
Synonym: PPHD
Englisch: peritoneopericardial diaphragmatic hernia
Definition
Unter einer peritoneoperikardialen diaphragmatischen Hernie, kurz PPHD, versteht man eine Missbildung des Herzens beim Hund, bei der es zu einer offenen Verbindung zwischen dem Herzbeutel (Perikard) und dem Abdomen (Bauchhöhle) kommt.
Vorkommen
Die peritoneoperikardiale diaphragmatische Hernie weist keine Rasse- oder Geschlechtsdisposition auf. Eine Erblichkeit bzw. familiäre Häufung ist bislang nicht beschrieben worden.
Die Missbildung kommt im direktem Vergleich deutlich häufiger bei der Katze (PPHD bei der Katze) vor als beim Hund.
Ätiologie
Nach heutigem (2022) Wissensstand handelt es sich um eine spontan auftretende Missbildung.
Pathogenese
Durch die offene Verbindung zwischen dem Herzbeutel und der pleuroperitonealen Membran können Organe aus der Peritonealhöhle in das Perikard verlagert (herniiert) werden. Abhängig davon, welche Organabschnitte in den Herzbeutel vorfallen, kommt es entweder zu kardialen oder zu abdominalen Symptomen.
Klinik
Bei manchen Hunden entwickeln sich unspezifische Symptome, weshalb unterschiedliche bildgebende Untersuchungsverfahren eingeleitet werden. Einige Hunde werden auch mit Dyspnoe bzw. Tachypnoe klinisch vorstellig. Bei anderen Tieren wiederum können wechselnde Schmerzsymptomatiken beobachtet werden.
In den häufigsten Fällen steht jedoch eine Magen-Darm-Symptomatik im Vordergrund.
Diagnose
Die Missbildung wird häufig als Zufallsbefund im Rahmen verschiedener Diagnostikverfahren gestellt.
Bei der Auskultation können die Herztöne abgeschwächt sein. Beim Vorfall von Darmschlingen sind eventuell sogar Borborygmen im Bereich des Thorax wahrnehmbar. Im Rahmen einer laterolateralen Röntgenaufnahme des Thorax ist eine deutlich vergrößerte, kaudal ausgebauchte Herzsilhouette feststellbar. Als Goldstandard gilt die Echokardiographie. Im Ultraschall lassen sich vorgefallene Organe im Herzbeutel leicht darstellen. Häufig stehen die herniierten Leberlappen in direktem Kontakt mit dem Herzen.
Therapie
Eine chirurgische Intervention ist nur dann indiziert, wenn klinische Symptome auftreten. Hierbei werden die vorgefallenen Organe wieder in die Bauchhöhle zurück verlagert und die Bruchpforte durch unterschiedliche Verfahren verschlossen.
Prognose
Bei hämodynamisch irrelevanten Herniationen oder einer erfolgreichen chirurgischen Versorgung ist die Prognose sehr gut.
Literatur
- Kresken J-G, Wendt RT, Modler P. 2019. Praxis der Kardiologie Hund und Katze. 2., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-242994-9
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