Perikoronitis
Englisch: pericoronitis
Definition
Als Perikoronitis bezeichnet man eine Entzündung des Zahnfleischgewebes im Bereich eines teilweise durchbrochenen Zahnes. Eine Perikoronitis tritt am häufigsten im Bereich der dritten Molaren des Unterkiefers auf.
Ätiologie
Ursächlich für die Entstehung einer Perikoronitis ist die Bildung von Schlupfwinkeln in der Schleimhaut bei teilretinierten Zähnen, die schwer zu reinigen sind und somit ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen.
Einteilung
Es gibt vier Stadien der Perikoronitis:[1]
- Stadium 1: Die Patienten weisen leichte Schmerzen und eine Rötung der Weichteile über dem betroffenen Zahn auf.
- Stadium 2: Es liegt eine zunehmende Schwellung der Wange und Einschränkung der Mundöffnung vor. Es zeigt sich eine Infiltration der Kaumuskulatur durch ein Begleitödem.
- Stadium 3: Es entwickelt sich ein odontogener Abszess, der sich in die pterygomandibuläre und/oder retromaxilläre Loge ausbreitet.
- Stadium 4: Die Abszedierung breitet sich parapharyngeal aus. Unbehandelt kann es zur Entstehung einer Mediastinitis oder Meningitis sowie zu einer nekrotisierenden Fasziitis mit Multiorganversagen kommen.
Therapie
Jedes Stadium der Perikoronitis erfordert eine spezifische Behandlung:[1]
- Stadium 1: Die Tasche muss gereinigt und der betroffene Zahn gegebenenfalls entfernt werden.
- Stadium 2: Der Abszess wird von intraoral gespalten und drainiert, während der Patient gleichzeitig mit Antibiotika behandelt wird.
- Stadium 3: Der Patient muss stationär aufgenommen werden und erhält eine intravenöse Antibiotikatherapie. Der Abszess muss intra- oder extraoral eröffnet und drainiert werden.
- Stadium 4: Die Therapie entspricht der von Stadium 3, mit zusätzlichen chirurgischen und intensivmedizinischem Maßnahmen.
Quelle
Literatur
- Kwon G, Serra M. Pericoronitis, StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing, 2023
Fachgebiete:
Zahnmedizin
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