Trichuris trichiura
Synonym: Peitschenwurm
Englisch: human whipworm
Definition
Trichuris trichiura gehört zur Gattung der Trichuridae, bei denen es sich um aphasmidische Würmer handelt. Trichuris trichiura verursacht eine Trichuriose.
Epidemiologie
Endemiegebiete von Trichuris sind die subtropischen und tropischen Regionen der Erde. Man geht davon aus, dass ca. fünfhundert Millionen Menschen von einer Trichuriose betroffen sind.
Entwicklungszyklus
Das Zäkum ist die bevorzugte Lokalisation der adulten Würmer, seltener findet man sie im Kolon, dem Rektum der Appendix oder im unteren Ileum. Die Würmer befinden sich dabei mit ihrem blutsaugendem Vorteil im Epithel der Darmwand, während das Hinterteil in das Lumen des Darmes reicht.
Die von den weiblichen Würmern täglich abgegebenen Eier (ca. 10.000) werden mit dem Stuhl ausgeschieden und gelangen ins Erdreich. Durch den Sauerstoff in der Umwelt entwickeln sich in den Eiern die infektionfähigen Larven. Nach oraler Aufnahme durch einen Wirt schlüpfen im Dünndarm aus den Eiern die Larven, die weiter heranreifen und in den Dickdarm wandern. Der gesamte Entwicklungszyklus dauert ca. 3 Monate; ein Zwischenwirt ist nicht erforderlich. Die Entwicklung zur Geschlechtsreife benötigt sechs Wochen; die adulten Würmer können mehrere Jahre lang leben.
Klinik
In den meisten Fällen bleiben Infektionen mit Trichuris trichiura asymptomatisch. Schwere Infektionen führen zu Anämie, abdominellen Beschwerden, Gewichtsverlust, blutiger oder schleimiger Diarrhö. Ein massiver Befall bei Kindern kann zu einem Rektumprolaps führen. Weiterhin können die Peitschenwürmer eine Wachstumsverzögerung bedingen.
Nachweis
Bei einer mikroskopischen Stuhluntersuchung finden sich die 50 x 20 µm großen, zitronenförmigen Eier. Zum Teil sind in der Proktoskopie adulte Würmer mit einer Länge von 3-5 cm sichtbar.
Therapie
Die Trichuriose kann mit folgenden Wirkstoffen behandelt werden:
- Mebendazol: 2 x 100 mg/d über 3 Tage oder 1 x 500 mg/d über 3 Tage
- Albendazol: 1 x 400 mg/d über 3 Tage
- Ivermectin: 200 µg/kgKG/d über 3 Tage
Die Heilungsrate beträgt ca. 50-70 %, bei Ivermectin noch niedriger. Kombinationstherapien aus Ivermectin mit Albendazol oder Mebendazol sowie die Kombination aus Oxantel und Albendazol sind vermutlich effektiver.
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