Wehenbelastungstest
Synonym: Oxytocinbelastungstest (OBT)
Definition
Der Wehenbelastungstest ist ein Belastungstest zur Beurteilung des fetalen Zustandes bzw. der Versorgungslage des Fötus während der Wehen. Er erlaubt Rückschlüsse über die Plazentafunktion und wird beispielsweise bei deutlicher Überschreitung des Geburtstermines durchgeführt. Das Verfahren gilt aufgrund seiner hohen Fehlerquote als veraltet.
Durchführung
Die Schwangere erhält eine Infusion mit dem wehenauslösenden Hormon Oxytocin, wobei die Dosierung kontinuierlich gesteigert wird bis regelmäßige Wehen einsetzen. Alternativ kann das Hormon auch mittels Nasenspray appliziert werden, was aber eine ungenauere Dosierung als Folge haben kann. Während der gesamten Prozedur wird eine Kardiotokografie (CTG) durchgeführt. Treten Auffälligkeiten bei der fetalen Herzfrequenz (v. a. Dezelerationen) auf, wird in Abhängigkeit weiterer Faktoren (Art der Herzfrequenzstörungen, Stadium der Schwangerschaft, Zustand des Muttermundes) das weitere Vorgehen geplant.
Indikationen
- v. a. Plazentainsuffizienz
- Auffälligkeiten im CGT
- Überschreitung des errechneten Geburtstermines um 10 Tage
Interpretation
- Normal: keine Dezelerationen bei 3 Wehen/10 Min
- Pathologisch: DIP II oder variable Dezelerationen (zeigen eine fetale Gefährdung an)
Konsequenzen
Zeigt der Wehenbelastungstest Auffälligkeiten, kommen folgende Vorgehensweisen in Betracht:
- Kaiserschnitt
- Geburtseinleitung
- engmaschige Überwachung von Mutter und Fötus
Kontraindikationen
- Placenta praevia
- Querlage
- drohende Frühgeburt
Alternative
Dieser Test wird zunehmend seltener durchgeführt, da er ein zusätzliches Risiko für Mutter und Kind beinhaltet und fehleranfällig ist. Alternativ liefert eine farbkodierte Dopplersonografie bessere Aussagen und ist risikofrei.
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