Oberflächliche Pyodermie (Hund)
Synonyme: Oberflächenpyodermie, superfizielle Pyodermie
Definition
Als oberflächliche Pyodermien bezeichnet man oberflächlich liegende bakterielle Hauterkrankungen beim Hund. Sie müssen von tiefen Pyodermien abgegrenzt werden.
Ätiologie
Oberflächliche Pyodermien entstehen in erster Linie infolge von Automutilationen (Kratzen, Knabbern) an einer oder mehrerer Körperstellen. In den meisten Fällen sind die Oberschenkel sowie die Wangen betroffen.
Das verstärkte Kratzen und Knabbern ist meist die Folge von intensivem Juckreiz. Häufigste Auslöser sind Insektenstiche und allergische Reaktionen darauf (z.B. Flohspeicheldermatitis) bzw. andere Allergien (z.B. auf bestimmte Nahrungsmittel). Prädisponierende Faktoren sind dichtes Fell, feuchtwarmes Wetter oder häufiges Baden.
Erkrankungen
Typische oberflächliche Pyodermien beim Hund sind:
Klinik
Die Symptome treten binnen weniger Stunden auf, häufig über Nacht. Es kommt zu nässenden, erythematösen und oft sehr schmerzhaften Läsionen, bei denen das austretende Exsudat die umgebenden Haare verklebt.
Diagnose
Die Diagnose ergibt sich aus der typischen Klinik (rasches Auftreten, nässende Wunden), der Zytologie (hochgradig Bakterienkolonien und massenhaft neutrophile Granulozyten). Als Probenmaterial kann entweder ein Geschabsel oder ein Abklatsch von der Wunde genommen werden.
Therapie
Die betroffenen Areale müssen großflächig geschoren und mehrmals täglich mit antiseptischen Mitteln (z.B. Chlorhexidin) gewaschen werden. Zusätzlich sind die geröteten Stellen zu kühlen. Zusätzlich sind alle prädisponierenden bzw. auslösenden Faktoren zu vermeiden (z.B. repellierender Insektenschutz bei Flohspeicheldermatitis).
Literatur
- Niemand HG (Begr.). Suter PF, Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2012. Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke-Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1125-3.
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