Vena cava superior
von lateinisch: cavum - Höhlung, superior - obere(r)
Synonym: obere Hohlvene
Englisch: superior vena cava, superior caval vein
Definition
Anatomie
Die Vena cava superior befindet sich im rechten oberen Mediastinum. Sie entsteht aus dem Zusammenfluss der rechten und linken Vena brachiocephalica in Höhe der ersten Rippe. Sie zieht von dort aus entlang der medialen Seite der rechten Pleurahöhle nach kaudal. Vor dem Eintritt in den Herzbeutel nimmt sie noch die Vena azygos auf. Die Vena cava superior weist in ihrem Verlauf keine Venenklappen auf und mündet übergangslos in den Sinus venarum cavarum des rechten Herzvorhofs.
Dimensionen
Die Vena cava superior ist mit einer Länge von rund 7 cm ein relativ kurzes Gefäß. Das Lumen schwankt interindividuell und hat beim Erwachsenen einen Durchmesser von etwa 20 bis 24 mm. Es ist mit dem Körpergewicht korreliert, nicht jedoch mit dem zentralvenösen Druck.[1]
Varietäten
Die häufigste anatomische Varietät ist eine Vena cava superior sinistra. In diesem Fall kann die normale, rechte Vena cava superior regelrecht, klein oder nicht angelegt sein. Häufig liegen dabei begleitende Herzfehler vor.
Histologie
Die Wand der Vena cava superior besteht aus drei Schichten, von innen nach außen:
- Tunica intima: Endothelschicht
- Tunica media: Besteht aus glatter Muskulatur
- Tunica adventitia: Bindegewebige Schicht aus Kollagen und elastischen Fasern
Physiologie
Die Vena cava superior transportiert desoxygeniertes, venöses Blut aus dem Kopf- und Halsbereich, sowie aus den oberen Extremitäten zum Herzen. Der zentralvenöse Druck im Gefäß liegt zwischen 0 und 15 mmHg.
Klinik
Eine Verlegung der Vena cava superior wird als Vena-cava-superior-Syndrom (VCSS) bezeichnet. In diesem Fall ist der venöse Rückstrom zum Herzen gestört und es kommt zu einer oberen Einflussstauung. Mögliche Ursachen sind Bronchialkarzinome, Lungenmetastasen oder Lymphome.
Quellen
- ↑ Cowie BS et al.: The relationship between superior vena cava diameter and collapsibility and central venous pressure. Anaest Intensive Care 2015 May;43(3):357-60. doi: 10.1177/0310057X1504300312 PMID: 25943610
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