Nebenschilddrüsenhyperplasie
Englisch: parathyroid hyperplasia
Definition
Die Nebenschilddrüsenhyperplasie ist eine Erkrankung, die durch eine Vergrößerung aller vier Nebenschilddrüsen gekennzeichnet ist und zu einer Überproduktion von Parathormon (PTH) führt. Der PTH-Überschuss verursacht eine Hyperkalzämie, die zu einer Vielzahl von Symptomen und Komplikationen führen kann. Etwa 15 bis 20 % der Fälle von primärem Hyperparathyreoidismus werden durch eine Nebenschilddrüsenhyperplasie verursacht.
Ätiologie
Die meisten Fälle treten sporadisch auf, hierbei ist die genaue Ursache bislang (2023) nicht geklärt. Es wird eine multifaktorielle Genese angenommen, die genetische Faktoren, hormonelle Ungleichgewichte und Umweltfaktoren umfasst. Einige Studien deuten darauf hin, dass eine langfristige Strahlenbelastung das Risiko der Entwicklung einer Nebenschilddrüsenhyperplasie erhöhen kann.
Weiterhin treten genetisch bedingte Nebenschilddrüsenhyperplasien im Rahmen folgender Krankheiten auf:
- Multiple endokrine Neoplasie (MEN Typ 1 und 2A)
- Familiär isolierter Hyperparathyreoidismus
Diese Erkrankungen werden autosomal-dominant vererbt.
Symptome
Folgende Symptome können im Rahmen von Nebenschilddrüsenhyperplasien auftreten:
Diagnostik
Eine Diagnose anhand der labormedizinischen Parameter alleine ist nicht möglich, da sowohl das Nebenschilddrüsenadenom als auch die -hyperplasie mit erhöhten Calcium- und PTH-Leveln einhergehen oder beide Werte aber auch im Normbereich liegen können. Eine Studie konnte zeigen, dass Patienten mit Adenom einen niedrigeren Calciumspiegel im 24-Stunden-Urin, eine höhere alkalische Phosphatase und einen höheren BMI aufweisen, als solche mit einer Hyperplasie.
Gerade in frühen Stadien ist ein Nachweis der Hyperplasie über bildgebende Verfahren oft nicht möglich, da meist nur eine geringfügige Vergrößerung der Drüsen vorliegt.
Quellen
- CENTER for Advanced Parathyroid Surgery - Parathyroid Adenoma or Parathyroid Hyperplasia, abgerufen am 12.04.2023
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