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Sammelurin

(Weitergeleitet von 24-Stunden-Urin)

Englisch: urine collection, 24-hour urine collection

1. Definition

Als Sammelurin bezeichnet man die über einen bestimmten Zeitraum gesammelte Urinmenge, im eigentlichen Sinne den 24-Stunden-Sammelurin.

2. Methode

2.1. Urinsammlung

Zur korrekten Sammlung von Urin über den Zeitraum X geht man wie folgt vor:

  • Zeitpunkt 0: Entleerung der Harnblase, am besten morgens nach dem Aufstehen. Dieser Urin wird verworfen.
  • Zeitraum X: Der gesamte anfallende Urin in der Periode wird gesammelt.
  • Zeitpunkt 0+X: Ende der Sammelperiode nach X Stunden. Die Harnblase muss nochmals vollständig entleert werden. Dieser Urin wird noch mit gesammelt.

Um eine vollständige Urinsammlung zu erreichen, ist es wichtig, dass der Patient gut über die genaue Vorgehensweise und den Sinn der Maßnahme informiert ist.

2.2. Präanalytik

Das Sammelgefäß mit der Probe hält man kühl und setzt es keinem hellen Licht aus. Am Ende der Sammelperiode wird der Urin gemischt, das Volumen abgelesen und notiert und eine Probe (nicht der gesamte Urin) ins Labor geschickt.

Gelegentlich müssen dem Urin bereits während der Sammelperiode Chemikalien zugesetzt werden, die die zu untersuchenden Stoffe stabilisieren.

Zusätze zu den 24-h-Urinsammlungen:

3. Indikation

Die häufigste Indikation für den 24-h-Sammelurin ist die Bestimmung der endogenen Kreatinin-Clearance. Darüber hinaus wird Sammelurin benötigt, um die Ausscheidung verschiedener Substanzen zu messen - z.B. die Kupferausscheidung bei der Diagnostik des Morbus Wilson. Eine einzelne Urinprobe ist hierfür schlecht geeignet, da die Konzentration des Urins stark von der Flüssigkeitszufuhr abhängt. Die Sammlung über 24 h soll solche Schwankungen ausgleichen, man erhält eine Mengenangabe pro Tag.

4. Bedeutung

Die Bedeutung der Sammelurin-Untersuchung hat abgenommen, da eine Standardisierung auch auf den Kreatinin-Gehalt des Urins vorgenommen werden kann statt auf die Ausscheidung pro Tag. So kann z.B. Albumin im Urin als Marker eines Nierenschadens unproblematisch im Spontanurin (vorzugsweise zweiter Morgenurin) bestimmt werden (Albumin-Kreatinin-Quotient).

5. Fehlerquellen

Der wichtigste präanalytische Fehler beim 24-h-Sammelurin ist der Sammelfehler, d.h. aus Unverständnis, Noncompliance oder Unpraktikabilität sammelt der Patient nicht alle Urinportionen, das Gesamtvolumen ist zu gering. Dies hat zur Folge, dass auch alle daraus abgeleiteten Werte zu niedrig ermittelt werden. Eine einfache Plausibilitätskontrolle besteht darin, die Kreatinin-Ausscheidung mit zu bestimmen. Sie sollte bei normalgewichtigen Erwachsenen ca. 1 g/24 h betragen.

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21.03.2024, 09:04
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