Nebennierenadenom
Englisch: adrenal adenoma, adrenal incidentaloma
Definition
Als Nebennierenadenom bezeichnet man eine gutartige Raumforderung der Nebenniere, die häufig als Zufallsbefund bei Schnittbilduntersuchungen des Abdomens diagnostiziert wird.
Epidemiologie
Das Nebennierenadenom ist die häufigste Raumforderung der Nebenniere. Sie kann bilateral auftreten und wurde in Autopsiestudien mit einer Inzidenz von rund 3 % angegeben. [1]
Diagnostik
Als häufiger Zufallsbefund insbesondere bei CT-/MRT-Untersuchungen des Abdomens oder auch der Wirbelsäule stellt sich das Nebennierenadenom als umschriebene, glatt abgrenzbare und oft rundliche Masse dar.
Ein wichtiges Diagnosekriterium in der nativen Computertomographie stellt eine verminderte Dichte (< 10 Hounsfield-Einheiten) dar, welche durch die Fetthaltigkeit der Läsion bedingt ist. In der Kernspintomographie kann die Fetthaltigkeit mittels Chemical Shift Imaging nachgewiesen werden. Hierbei ist ein Signalabfall > 20 % charakteristisch für ein Adenom.
Eine Abgrenzung zu anders- bzw. bösartigen Läsionen ist mittels intravenösem Kontrastmittel möglich.
Differentialdiagnosen
- Metastasen (v.a. SCLC, Mammakarzinom, Nierenzellkarzinom, malignes Melanom)
- Nebennierenrindenkarzinom
- Phäochromozytom
- Myelolipom der Nebenniere
Prozedere/Therapie
Aufgrund ihrer Gutartigkeit und fehlenden Symptomatik bedürfen Adenome < 3 cm weder einer Therapie noch einer Verlaufskontrolle ("leave-me-alone-Läsionen"). Größere Raumforderungen können im Verlauf kontrolliert bzw. bei klinischer Auffälligkeit (z.B. Zeichen der Raumforderung, d.h. Kompression von Strukturen, hormonelle Aktivität) reseziert werden.
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