Nephrin
Englisch: nephrin
Definition
Nephrin ist ein Transmembranprotein aus der Immunglobulin-Superfamilie, das für die ordnungsgemäße Filtrationsfunktion der Nierenkörperchen notwendig ist. Es hat dabei eine Doppelfunktion als Struktur- und Signalprotein.[1]
Genetik
Nephrin wird durch das Gen NPHS1 kodiert, das sich beim Menschen auf Chromosom 19 an Genlokus 19q13.12 befindet. Es hat einen Umfang von etwa 36 Mbp.
Biochemie
Nephrin wird von den Podozyten des Glomerulums gebildet und ragt mit seinem extrazellulären Anteil in die Schlitzmembran zwischen den Podozytenfortsätzen. Sein Molekulargewicht beträgt etwa 185 kDa.
Die extrazelluläre Domäne umfasst 8 Immunglobulin-ähnliche Motive und eine Fibronektin-Domäne vom Typ III. Sie macht die Schlitzmembran zusammen mit anderen Komponenten (z.B. Podocin) zu einem molekularen Sieb, das nur für bestimmte Stoffe durchgängig ist und einen wichtigen Teil der Blut-Harn-Schranke bildet.
Die intrazelluläre Domäne ist mit Adapterproteinen, wie dem CD2-assoziierten Protein und dem Nck-Protein assoziiert, die Nephrin mit dem Zytoskelett der Podozyten verbinden.
Klinik
Mutationen im NPHS1-Gen können zu glomerulären Funktionsstörungen führen. Ein Beispiel ist das seltene kongenitale nephrotische Syndrom vom finnischen Typ, das autosomal-rezessiv vererbt wird.
Anti-Nephrin-Antikörper können u.a. im Rahmen einer Minimal-Change-Glomerulonephritis, einer fokal-segmentalen Glomerulosklerose und eines idiopathischen nephrotischen Syndroms im Kindesalter nachgewiesen werden.
Quelle
- ↑ Patrakka J, Tryggvason K: Nephrin - a unique structural and signaling protein of the kidney filter. Trends Mol Med. 2007 Sep;13(9):396-403. Epub 2007 Sep 4.
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