Signalprotein
Englisch: signaling protein
Definition
Signalproteine sind eine biochemisch heterogene Gruppe von Eiweißen (Proteinen), die der intra- oder extrazellulären Informationsübermittlung (Signaltransduktion) dienen. Sie steuern zelluläre Prozesse wie Stoffwechsel, Zellproliferation oder Differenzierung.
Biochemie
Signalproteine bestehen normalerweise aus einer oder mehreren konservierten Strukturdomänen. Diese Domänen haben normalerweise eine regulatorische Funktion, indem sie an spezifische Rezeptoren, Aktivatoren oder Effektoren binden.
Einteilung
Signalproteine lassen sich grob nach ihrem Wirkort einteilen. Sie können intrazellulär oder extrazellulär lokalisiert sein.
- Beispiele für extrazelluläre Signalproteine sind Wachstumsfaktoren, aber auch Proteohormone wie Erythropoietin (EPO). Im erweiterten Sinn lassen sich auch die aus kürzeren Aminosäuresequenzen bestehenden Peptidhormone (z.B. Thyreotropin) hier einordnen.
- Intrazelluläre Signalproteine (z.B. MAP-Kinasen) befinden sich innerhalb der Zelle und können als Enzyme bzw. intrazelluläre Rezeptoren fungieren. Sie dienen auf Signalwegen oft der Informationsübertragung von Rezeptoren der Zellmembran an den Zellkern. Intrazelluläre Signalproteine können gemeinsam mit anderen Proteinen größere Einheiten, so genannte Signalkomplexe, bilden.
Eine weitere Einteilung der Signalproteine kann nach der Funktion vorgenommen werden, d.h., ob sie als Ligand (Hormon, Neurotransmitter) oder als Rezeptor wirken (z.B. Liganden-gesteuerte Ionenkanäle).
Klinische Relevanz
Signalproteine sind entscheidend für die korrekte Funktion des Organismus. Mutationen oder Fehlexpression von Signalproteinen können zu einer Vielzahl von Erkrankungen wie Krebs oder während der Embryogenese zu Fehlbildungen führen. Sie sind daher wichtiges Ziel vielerlei therapeutischer Ansätze.