Myobiidae
von altgriechisch: mys - Maus
Englisch: fur mite of mice
Definition
Als Myobiidae bezeichnet man eine Familie der Milben (Acari) innerhalb der Unterordnung Prostigmata.
Taxonomie
- Stamm: Arthropoda
- Unterstamm: Amandibulata
- Klasse: Arachnida
- Unterklasse: Acari
- Überordnung: Actinotrichida
- Ordnung: Trombidiformes
- Unterordnung: Prostigmata
- Überfamilie: Cheyletoidea
- Familie: Myobiidae
- Überfamilie: Cheyletoidea
- Unterordnung: Prostigmata
- Ordnung: Trombidiformes
- Überordnung: Actinotrichida
- Unterklasse: Acari
- Klasse: Arachnida
- Unterstamm: Amandibulata
Morphologie
Myobiidae-Arten sind kleine (etwa 0,3 mm lang) Milben, die lang gestreckt erscheinen und zwischen den 2. und 3. sowie 3. und 4. Beinpaaren auffallende laterale Vorwölbungen besitzen. Die Cuticula ist quer gerieft, die Cheliceren sind nadelförmig und mit winzigen Palpen ausgestattet. Das 1. Beinpaar ist kräftig ausgeprägt und zu einem terminalen und klauenförmigen Apparat umgestaltet, der zum Festhalten an den Haaren des Wirtes dient.
Verbreitung
Myobiidae sind weltweit verbreitete, kleine Saugmilben.
Wirtsspektrum
Myobiidae-Milben parasitieren bevorzugt auf Nagern (Rodentia), Insektenfressern (Eulipotyphla) und Fledermäusen (Microchiroptera).
Arten
Die Familie Myobiidae umfasst verschiedene Gattungen, die wiederum aus mehreren Arten zusammen gesetzt werden. Die wichtigsten Gattungen sind:
Entwicklung
Die Weibchen kleben die Eier bei der Ablage einzeln an die Basis der Wirtshaare. Die Entwicklung verläuft vom Ei ausgehend über je zwei Larven und Nymphenstadien zu den Adulti und dauert mehr als 12 Tage.
Klinik
Die Parasiten ernähren sich vorwiegend von Gewebsflüssigkeit, aber auch von Blutbestandteilen. Ein starker Befall verursacht eine Dermatitis mit Alopezie und Juckreiz (vor allem an Kopf und Hals).
Diagnostik
Der Nachweis der Milben und Eier erfolgt mittels Hautgeschabsel oder mit der Klebestreifenmethode (Abklatsch mit einem Klebestreifen, der anschließend auf einen Objektträger überführt wird). Alternativ kann eine koproskopische Untersuchung (Flotationsverfahren) durchgeführt werden.
Therapie
Ein klinisch manifester Befall kann mit verschiedenen Akariziden (z.B. Ivermectin p.o. oder s.c.) therapiert werden. Zusätzlich sollte eine gründliche Umgebungsdekontamination vorgenommen werden. Durch artgerechte Haltung kann man eine erneute Einschleppung der Parasiten verhindern.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
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