Synonyme: M. semitendinosus, halbsehniger Muskel
Als Musculus semitendinosus bezeichnet man einen Skelettmuskel der Hintergliedmaße, der zur Gruppe der primären Hüftgelenksmuskulatur gehört.
Der Musculus semitendinosus ist bei allen Haussäugetieren ein kräftiger und fleischiger Muskel, der den größten Teil des kaudalen Hinterbackenrandes bildet. Beim Pferd und Schwein ist noch ein zusätzlicher Wirbelkopf ausgebildet.
Der Muskelbauch geht etwa auf Höhe der Kniekehle in eine Sehne über, die gemeinsam mit den Endsehnen des Musculus gracilis und Musculus sartorius zur Hauptsache medial an der Margo cranialis der Tibia ansetzt. Eine zusätzliche Sehne zieht als Fersenbeinsehne an das Tuber calcanei.
Der Beckenkopf des Musculus semitendinosus entspringt bei allen Haussäugetieren am Tuber ischiadicum, der Wirbelkopf, der nur beim Pferd und Schwein zusätzlich ausgebildet ist, an den Quer- und Dornfortsätzen der ersten Schwanzwirbel.
Der gesamte Muskel setzt medial am Kranialrand der Tibia sowie am Tuber calcanei (über Tendo accessorius) an.
Bei Kontraktion bewirkt der Muskel in der Hangbeinphase eine Streckung im Hüft- und Tarsalgelenk mit gleichzeitiger Beugung des Kniegelenks. In der Stützbeinphase werden alle drei Gelenke gestreckt.
Der Musculus semitendinosus wird über den Nervus tibialis (Beckenkopf) und Nervus glutaeus caudalis (Wirbelkopf) motorisch innerviert.
Fachgebiete: Anatomie, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 22. Oktober 2017 um 22:39 Uhr bearbeitet.
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