Hüftgelenk (Veterinärmedizin)
Synonym: Articulatio coxae
Definition
Das Hüftgelenk ist die gelenkige Verbindung zwischen Beckengürtel und Oberschenkelknochen und dient somit der Kraftübertragung der Hinterextremität auf den Rumpf bei den Haussäugetieren.
Anatomie
Das Hüftgelenk ist grundsätzlich als Kugelgelenk (Articulatio sphaeroidea) angelegt und weist somit Vielachsigkeit auf. Bei den Haussäugetieren ist das Gelenk jedoch als Walzengelenk ausgebildet, wobei Fleischfresser als einzige Ausnahme noch am ehesten die Gelenkform einer Art. sphaeroidea aufweisen.
Knochen
Die beteiligten Knochen im Hüftgelenk sind:
- Acetabulum: Facies lunata inkl. Labrum acetabulare
- Os femoris: Caput ossis femoris inkl. Facies articularis
Mechanik
Das Gelenk weist eine physiologische Stellung von ca. 115° auf, wobei Flexions- und Extensionsbewegungen in horizontal-transversaler Achse und Adduktions- und Abduktionsbewegungen in horizontal-sagittaler Achse verlaufen. Gleichzeitig ist eine Rotation in vertikaler Längsachse möglich.
Das Gelenk, das entwicklungsgeschichtlich als Kugelgelenk ausgeprägt ist, weist bei den Ungulaten eine veränderte Form des Femurkopfes- bzw. Halses auf, weshalb es zu den Walzengelenken gerechnet wird. Der Bewegungsumfang ist zusätzlich durch die umliegenden Muskeln erheblich eingeschränkt.
Bandapparat
Die Gelenkkapsel ist entsprechend eines Kugelgelenks weit ausgbildet. Zusätzliche Bänder halten das Gelenk in Position:
Klinik
Möchte man das Hüftgelenk punktieren, so sollte die Einstichstelle lateral gewählt werden. Beim Hund liegt sie am vorderen Rand des Trochanter major, sodass die Kanüle horizontal und leicht nach kaudal geneigt eingeschoben werden sollte.
Literatur
- Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, Uwe Gille. Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2015
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